Mein Vortrag beim 24h Lauf in Hoyerswerda über meinen Marathon des Sables 2015 war ein voller Erfolg, ich habe den 24h Lauf gewonnen und habe mich theoretisch noch einmal für den Spartathlon mit 180km qualifiziert! Dieses Rennen verlangte mir alles ab, war mit Sicherheit die bisher härteste Belastung meines Lebens und eine bessere Vorbereitung für den Spartathlon hätte ich mir gar nicht erwarten können...
Die Arme hoch zu nehmen fiel mir auf dem Siegerfoto einfach zu schwer, zudem ich Sorge hatte gleich runterzufallen, weil der Kreislauf drohte zu versagen.
Samstag, der 9. Juni 2018. Es war schwül heiß und sollte noch heißer werden. Ich ging bedacht mit Christiane, die mich begleitet hat und stets an meiner Seite war zum Start. Ich wusste was ich wollte. Ich wollte mich 24h Stunden belasten. Ich legte es von Anfang an nicht auf den Sieg an. Natürlich ist es geil zu siegen und man läuft seine Rennen auch dafür aber in dem Fall war mir wichtig zu wissen, dass ich mich 24h durchgehend belasten kann, die Pausen auf ein Minimum reduziere und keine unnötige Pause einlege!
Der Startschuss fiel und es war im Rahmen der Europaläufe in Hoyerswerda ja auch die Deutsche Meisterschaft im 6h Lauf der Deutschen Ultramarathonvereinigung. Eigentlich waren wir 3 Läufer beim 24h Rennen, 2 nur starteten. Ich und Elisabeth. Auf einer 975km Runde immer im Kreis zu laufen, 24h lang machte mir insofern nichts aus, da es mich mental stark machte. Ehrlich gesagt ist es völlig krank, belastend und schwer und du musst eine - ich sag´s frei raus - mentale Drecksau sein, willst du das überleben. Die ersten 6h waren hart aber liefen so dahin. Einer fragte mich während des Rennens "Wie lange willst du denn bei dem scheiß Wetter heute laufen?" Ich "24h" Er antwortete nur mit "ah leck mich am Arsch." Nein, unzensiert und recht hatte der Kerl! Ich währe gern nach 6h raus gegangen aus dem Rennen und ich hätte noch eine Top 10 damit erreicht! Alle kämpften mit dem Wetter aber - ich hatte es 24h.
Hinzu kam, dass die Siegerehrung der 6h Läufer nun anstanden und obwohl wir alles Sportler sind und gegenseitige Rücksichtnahme eigentlich ein MUSS und selbstverständlich sein sollte, standen jetzt einige von ihnen mit ihren Reisetaschen im Arm auf der Laufstrecke, unterbrachen meinen Rhythmus, ich musste sie aus dem Weg brüllen, umlaufen weil sie blöder wie Rindviecher stehen blieben, weil läuft ja keiner mehr.... Doch, zwei Deppen laufen noch! Und jetzt wird´s zunächst ein Depp sein, da sich meine Mitläuferin umziehen musste. Es folgte ein Platzregen vom Feinsten! Die Strecke war nun ein einziger Bach ohne Mist. Das war so eine Art Sand oder Kies auf dem Weg, teils Asphalt und Teils Parkweg und der war jetzt überschwemmt. Ich riss mir das Shirt vom Laib und packte es in meinen Laufgürtel. "Würdest du in Griechenland jetzt Pause machen? Würdest du beim Spartathlon wegen Regen aussteigen?? NEIN!!!" Also blieb ich auch jetzt im Rennen. Der Veranstalter rief mir zu zu pausieren - ich ignorierte das. Ich laufe jetzt und fertig. Wenn es gewittert dann gewittert es eben und wenn Harry läuft, dann läuft er eben - mir doch egal!
Meine Hose durch nass, die Schuhe unter Wasser, die Strecke verließ ich zum Teil in das Sacknasse Gras um meine Schuhe wenigstens halbwegs trocken zu halten. Joachim von Hippel zeigte uns bei der Braveheartbattle und seinen anderen Veranstaltungen oft genug, dass man mit nassen und dreckigen Sachen laufen können muss und somit komm ich auch mit nassen Schuhen klar - aber 24h... Also das tut den Füßen nicht gut und es scheuert dich zwischen den Beinen wund, alles tat langsam weh. "Würdest du in Griechenland aufhören??" HELLAS!!!!!!
Es handelt sich um ein Testrennen und du bist hier um zu lernen. Du musst mit der Hitze umgehen können, du musst wissen was du dir in Griechenland hinterlegst - z.B. Hirschtalg, genug Magnesium, was an Nahrung funktioniert und was nicht, was unnötig ist und was nicht. Eigentlich ist dieser Tag ein Geschenk weil alles dabei ist von Regen bis Hitze. Zwar ist die Hitze in Griechenland anders aber hey, es ist wie es ist. "Wenn es aufhört zu regnen wirst du wieder eine trockene Strecke haben, denn du läufst länger als sie zum Trocknen braucht..." Die Nacht näherte sich und bis knapp 22 Uhr lief es relativ gut bis auf die Tatsache das ich nicht mehr wirklich laufen wollte. Es folgte der wirklich schwerste Moment des Rennes. Mir war zum Heulen zumute. Ich wollte einfach nicht mehr. Ich wusste warum ich das tat aber ich wollte einfach nicht mehr dumm im Kreis laufen. Christiane hatte ihr Zelt dort stehen und sie war sogar da. Sie machte sich einen Spaß draus mal schneller als ich zu sein, denn ich fiel jetzt deutlich unter den 6er Schnitt ab
Ich wollte ein Ziel verfolgen: Ich wollte neben 24h Durchhalten auch im Zeitsoll von Sparta laufen. Heißt, ich wollte 81km unter 9:30h erreichen, ich wollte 100km unter 11:30h erreichen usw. Das gelang mir sogar noch bei 100km unter 11:40h zu sein und Zweifel kamen auf, dass ich für Griechenland zu langsam sei. Mit dieser Zeit würden sie mich jetzt aus dem Rennen nehmen. Ich muss lernen langsamer und länger laufen zu können. Ich muss anders trainieren - ich bin wohl noch nicht bereit. Zugute hielt ich mir, dass ich 3 Wettkämpfe in 2 Wochen hinter mir hatte. Rennsteiglauf, Niesenlauf und Blüemlis Alp Lauf. "Beruhige dich. Wenn du auch noch nicht gut genug bist für Spartathlon, du hältst die 24h durch. Wenn du hier nicht gewinnst, alles egal. Wenn du die 180km nicht erreichst weißt du, du musst anders mit dir arbeiten, du musst eben lernen und anders trainieren" Ich heulte vor mich hin. Tränen kamen mir. Ich will zu Christiane ins Zelt, sie ist zum Greifen nah und würde mich in den Arm nehmen und wir könnten einfach schmusen und es uns schön machen. Es wurde jetzt echt schwer. Ich hielt nur zum Essen und trinken an. Essen kriegte ich kaum rein und wenn, kotzte ich es auf der Strecke wieder zum Teil raus. Ich war die meiste Zeit jetzt alleine. Die Marathonläufer starteten erst Mitternacht. (Mitternachtsmarathon). Elisabeth sah ich selten weil sie vor sich hin spazierte, was man auch erst mal machen muss. Ich war alleine auf der Strecke. Jugendliche feierten am anderen Ende der Strecke und unterhielten mich etwas, mussten aber dann heim und waren verdutzt was wir da vor hatten. "Du kannst 206km schaffen wenn du so weiter machst!" moderierte der Veranstalter. Ich werde das so aber nicht halten können. 100km waren vorbei. Ich gönnte mir ein alkoholfreies Bier, setzte mich kurz um den Schuh zu lockern und die Steine darin zu entfernen, setzte mich kurz auf die Dixitoilette und weiter ging´s! Ich freute mich über die Kröten und Frösche vom Wasser her die ein wundervolles Nachtkonzert gaben.
Christiane rief mir nochmal aus dem Zelt raus zu "Harry du schaffst das!" Das motivierte mich sehr aber - ich durfte nicht zu ihr und wie gern währe ich zu ihr gegangen. Alles tat mir weh. Gehen tat weh, zwischen den Beinen wund und nasse Schuhe immer noch. Wie laufen wenn gehen kaum geht. 2:00 Uhr morgens gleich und Tommy Kober den ich hier auf der Strecke kennen lernte war einer der Jugendlichen Partytiere, welcher das so faszinierend fand, dass er seiner Mama bescheid gab, die ganze Nacht bei mir zu bleiben. Er fand das Laufen plötzlich so faszinierend das er ein paar Runden mit mir drehte und darüber nachdachte auch in den Laufsport einzusteigen. Irgendwer rief mir vom Streckenrand zu (wohl ein 6h Läufer der jetzt heim fuhr oder sowas) "kommendes Jahr laufe ich auch die 24h! "Überlege dir das nochmal." Sagte ich mehr so vor mich hin und versuchte etwas in mich zu gehen, zu ruhen in mir selbst. Ich konnte die Situation jetzt nicht ändern.
Beim Spartathlon gibt´s keine Christiane. Was ist schlimmer, sie in der Nähe zu haben und nicht haben zu dürfen oder sie nicht in der Nähe zu haben und sie sich zu wünschen? Ich weiß nicht, beides Scheiße. Jetzt tu dich mal wieder auf deine Arbeit konzentrieren ok? So würde Robert Wimmer das sagen und er hat Recht!
Ich blieb dran und in meinem Rhythmus. Laufen, gehen, laufen, gehen, essen und trinken, mehr Flüssignahrung (Suppe und Salz), Milch, RedBull und dem entsprechend Toilettengänge weil das Zeug inkl. 10L Wasser über den Tag verteilt einfach durchhaut. Der Magen rebellierte und ich beruhigte ihn damit das ich ihm nur noch Wasser, Cola, Salz und Magnesium gab. Irgendwann um 5:00 Uhr morgens hatte ich Verlangen nach einem Brot, Salami oder Fett. Ich aß es und schaute auf die Kilometer und meine Zeit. Meine Güte ich hatte annähernd 140km - was ein Jammer! Ich kann es nicht mehr genau sagen aber in mir tobte eine Schlacht... Ich sollte mich belasten 24h. Ich fragte mich nach dem Sinn und wenn ich für Griechenland eh zu schlecht bin und kaum noch Zeit dafür habe mich vorzubereiten und will ich überhaupt nach Griechenland?? Ja verdammt ich will nach Sparta! Aber es ist so schwer! Wenn es einfach währe würde es jeder versuchen - das ist kein Spaß. Marion Peters hat keine Ahnung wenn sie meint ich würde mich nicht genug quälen für die Deutsche Nationalmannschaft. Die will ich mal sehen aber lassen wir das. Vorbei und abgehackt. Ich müsste aber doch wenigstens an die 180km ran laufen können will ich in Griechenland annähernd eine Chance haben oder? 200km schaffe ich nicht mehr. Ja, selbst 180km sind unerreichbar. Ich dachte dran wenigstens 170km zu erreichen um wenigstens besser zu sein als bei meinem Lauf in Dettenhausen, den ich mit 168km und damit meiner längsten Laufleistung bisher auf Platz 7 gesamt beendet hatte. Selbst das schien unerreichbar aber - hey, du hast ja jetzt noch 5h Zeit! Ich muss unbedingt an die 160km ran für meinen Kopf und dann sehen was die Uhr sagt. 170km hielt ich immer mehr für realistisch, denn ich hatte Zeit und konnte marschieren, wenn auch nicht mehr allzu schnell laufen. Ich kriegte keinen 6er Schnitt mehr hin und Christiane überholte mich um 1:00 Uhr morgens in Sandalen und ihrem Kleid!!!
Frustrierend wie Tommy neben mir her spazierte und ich das Laufen nannte. Ich lief aber unaufhörlich und selbst wenn ich im Gehtempo kaum schneller war, hatte ich im langsamen Lauftempo weniger Bodenkontakt, eine andere Schrittlänge und dadurch fühlte es sich erträglicher an. Als ich gegen 06:30 Uhr gar nicht mehr gehen konnte und sich der Kreislauf drohte zu verabschieden musste ich mich kurz setzen. Ich aß Nudeln mit Tomatensoße, trank eine Cola und ein Wasser und schaute gedankenverloren auf den Boden. Die Musik war nicht nur zum Kotzen die hier lief, sie war leise und kaum hörbar. Auf der Strecke war nichts los, ich war mit mir alleine und ein paar Marathonläufer von 00:00 Uhr eierten noch da rum. Meine Güte die laufen Marathon und einige von denen hängte ich noch ab und ich lief jetzt über 17h.
Ich "arbeitete" weiter. Ich ging eine Runde um reinzukommen und lief an. Ich biss die Zähne zusammen und lief in den Schmerz rein. "Strategie ändern!" sagte ich mir innerlich. "Du läufst jetzt immer 2 Runden, dann trinkst du und wieder 2 Runden und trinkst wieder. Du trinkst Wasser und Cola im Wechsel weil das drin bleibt. Nach 10km trinkst du Peronin. Du nimmst Magnesium wenn die Muskeln weh tun und nimmst regelmäßig Protein zu dir und Salz" So schlug ich mich über 162km durch. Ich habe es nicht mehr genau im Blick aber ich konnte wieder hoffen! "170km kannst schon mal hinter die Ohren schreiben!" rief ich dem Veranstalter zu. Die hatte ich zuversichtlich weil gleich war ich auf 168km und ich hatte jetzt noch knapp 2h Zeit. Blöd an der Sache war, dass ich kaum noch laufen konnte und wenn doch, nur kurz. Verdammt noch mal ich muss wieder laufen! 2h für 12km du Schlappschwanz das muss doch machbar gehen?? Also im Gehtempo geht es nicht das war klar. 168km waren um und ich kam in neues Terrain! Ab jetzt war ich motiviert weil alles was ich jetzt erlief, ich noch nie erlaufen habe.
Das ist das größte Problem bei diesen 24h Rennen. Du läufst und es wird schwer. Dann wird es unerträglich und du willst aufhören. Mit 112km willst du aber keinen 24h Lauf beenden - lächerlich! Also machst du weiter. Dein zuletzt erreichtes Ziel scheint unerreichbar und je weiter das noch weg ist und die Zeit fortgeschritten, desto blöder ist alles. Wenn du aber irgendwie an dieses Ziel ran kommst, hast du einen Lichtblick. 168km und ich stehe da wo ich in Dettenhausen stand. Ich kann doch unmöglich schlechter als in Dettenhausen 2015 sein oder? Ich habe doch was dazu gelernt oder nicht?? Ja! Ich hatte noch knapp 2h Zeit!!!!
Also. Die Strategie weiter verfolgen. Ich konnte nicht mehr, musste marschieren. "Nehm dir Nudeln, marschiere aber weiter, freu dich über die Verpflegung - sie ist für dich und die gönnst du dir jetzt und hast die dir verdient..." "Kuckkuck, kuckkuck..." Oh Mann. "Drecksvogel halt´s Maul oder ich grill dich!!" entfuhr es mir. Ich liebe die Natur und ihre Töne aber ich weiß nicht warum, dieser Kuckkuck ging mir dermaßen auf die Eier ich kann es keinem sagen wie. Nur dieser Vogel und der Weg und dieses blöde beschissene Zielbanner "Auf zur nächsten Runde!" was auch Tommy ärgerte, der mittlerweile im Bett war. Ich war froh das er da war aber ich war auch froh das ich dann Ruhe hatte. Wenn du eines nicht brauchst und so lieb es gemeint ist, wenn dich eine Crew oder ein Verpflegungsmitglied oder deine Freundin ständig damit nervt was du brauchst oder nicht und das du Pause machen musst oder ähnliches. Leute lasst es euch gesagt sein, lasst das sein! Es bringt nix!
Also mir jedenfalls nicht. Lasst mir einfach meine Ruhe! Ich muss das mit mir selbst ausmachen und melde mich schon wenn ich was will oder brauche. Antworten kostet Energie und unterhalten auch und glaubt es mir, nicht übertrieben, die Energie fehlt zum Laufen und für das Wesentliche. "Ja oder nein" ist schon anstrengend und wenn du dann noch alles zweimal sagen musst und am Ende noch bei jeder zweiten Runde. Nein, es war gut so. Christiane im Bett, Tommy im Bett und ich alleine und mit mir selbst in Ruhe. Jetzt konnte ich arbeiten. Und am Morgen dann wenn Christianchen wach wird, motiviert sie mich mit ihrer Anwesenheit und das sie mich anfeuert und da ist und ich freue mich das sie da ist und dann wird alles gut. Tommy kam auch mit seiner Mama was mich sehr freute! Danke dir Tommy und danke dir auch meine Christiane.
Ich motivierte mich jetzt wieder zu laufen und habe die 170km endlich überschritten. Ich sah jetzt wieder eine kleine Hoffnung doch noch 180 laufen zu können. Das Rennen gewinnen und sich nochmal bestätigen für Griechenland währe auch für meine Hoffnung gut in Sparta erfolgreich stehen zu können und zu dürfen! Selbst annähernd wäre es möglich aber es ist einfach eine Kopfsache. "Es wird wieder um Haaresbreite nicht klappen" rief ich Christiane zu die mich nun anfeuerte und mich herzte. Ich rannte jetzt wieder unter 6min/km! Im Zielbereich jubelten die Zuschauer und feuerten mich an, konnten es kaum glauben und Kilometer für Kilometer war es jetzt ein Kampf. Mein Kreislauf rebellierte und bekam zum Trost ein RedBull. Ich wankte kurz, marschierte und ging in mich und lief wieder an. Laufen, trinken, laufen, trinken. Alle zwei Runden 170, 172, 174, 176 usw. Tick, tack, tick, tack.... Unaufhörlich und unerbittlich diese verdammte Uhr. Erst noch hoffte ich es soll schnell vorbei sein und jetzt läuft sie mir weg. 10:00 Uhr und nur noch 5km!!! Ich hatte aufgeholt und gekämpft. "Ausruhen geht jetzt nicht, du musst dran bleiben Junge. a) wirst du wieder schwächer werden und gehen müssen und musst es nutzen so lange du laufen kannst und b) läuft die Uhr schneller als du das für möglich halten wirst..."
Also weiter. 178km. Aus! Ich konnte nicht mehr....
Ich bewegte mich unaufhörlich jetzt weiter. Es sind noch 2km und ich habe dafür noch 30min Zeit fast!!! Ich müsste es sogar im Gehen schaffen. Ich überließ es nicht dem Zufall und lief noch einmal an. Es klappte eine halbe Runde und dann war es vorbei. Jetzt ging ich und ich ging weiter. "Noch eine Runde nur noch eine Runde!" Christiane rief mir zu, der Veranstalter die Leute, alle! Ich trank noch einmal einen großen Schluck. "Meine Milch??" Tja, war wieder mal weg. Ein weiterer Mist wenn Sachen die ich mir hinstelle plötzlich weg sind und ich sie suchen muss. Kostet Zeit, Nerven - Scheiße einfach. In Griechenland kann es aber auch so sein und von daher, sei froh das du was hast und lebe damit....
Der letzte Kilometer war geschafft, knapp über 180km gelaufen und es war brütend heiß. Tommy begleitete die letzten 3 Runden mich weil er sichergehen wollte, das ich das jetzt schaffte, weil es war verdammt noch mal machbar und ich weiß ich würde mir in den Arsch beissen wenn es jetzt so knapp nicht klappt wegen vielleicht 600m oder so.... Ich lief durchs Ziel und der Veranstalter meinte "Nur noch 20min Harry du musst nur noch 20min laufen!"
Auch Harry weiß wann es vorbei ist und das war genau jetzt. "Ich höre auf, Abbruch, ich wiederhole Abbruch!!"
Ich hätte noch 20min weiter laufen können und sogar müssen! Aber ich sagte mir, was soll ich jetzt da 180,6 oder 182,2km laufen?? Wozu? Ich habe das Ding gewonnen, ich bin 180km in 24h gelaufen, ich habe mich erneut qualifiziert und ich hätte noch 20min Zeit und könnte mit aller Gewalt noch über 180km laufen. 190km kriege ich nicht mehr, 200km auch nicht und es geht mir zunehmend schlechter - es reicht jetzt. Mir liefen die Tränen, ich zog die Schuhe aus und freute mich über die Leistung, dass Christiane da war und das es endlich vorbei war.
"Bis Sparta währen es jetzt noch 64km und ich hätte dafür jetzt noch 12h Zeit!!!!!!!!!"
Hoffnung und Zweifel liegen nah beieinander nicht wahr??