Von der Vorbereitung bis zum Rennbericht inklusive Audio Dokumentation
08.11.2014
Der Winter kommt und es wird dunkel. Also nutzen wir das aus und machen mal die ein oder andere Nachtetappe. Das Problem hier, zwar habe ich eine helle Lupine und in der Wüste werde ich mit der Tikka vorlieb nehmen müssen, ist ja auch nicht übel. Die Tikka ist halt ein Kompromiss weil sie a) hell ist und b) weniger Akku wie die Lupine braucht. Dafür ist die Lupine zwar heller aber für die Wüste bräuchte ich einfach zu viel Akkus, das ist dann zu viel Gewicht – unwirtschaftlich. Die Nachtetappe stellt mich vor folgende Probleme: Mein geringes Sichtfeld erlaubt mir entweder auf den Boden zu schauen oder in die Ferne – was heißt Ferne – vor mich halt J Aber schaue ich hoch sehe ich nicht was auf dem Boden ist und schaue ich runter renne ich evtl. in einen Ast der absteht. Es hat seinen Reiz aber es ist ein schweres und anderes Laufen. Ich finde man muss das jetzt zwar nicht dauernd machen und sich damit kaputt trainieren ABER flexibel im Kopf bleiben und ruhig mal die eine oder andere Nachteinheit laufen. Unterschiedliche Zeiten, unterschiedliche Belastungen, je flexibler du bist desto flexibler passt du dich deiner Situation – dem Rennen – dem Training an. Anders gesagt, pass dich deiner Natur an, das ist so gewollt im Leben!
09.11.2014
Endlich wieder mal ein Tag an dem ich wirklich glaube es schaffen zu können. Nachdem ich gestern auf dem Extremsporttag in Frankfurt so viele nette Leute kennengelernt habe und vor allem interessante Begegnungen hatte, da fing ich heute halt mal an mein Material zu sortieren. Ich denke ich werde doch auf Tagespacks gehen und drum herum noch was einpacken was ich zwischendurch mampfen kann. Egal wen du fragst, jeder sagt dir dasselbe: „Teste selbst, du musst entscheiden was du machen willst“ Wenig Infos sickern durch wie es andere machen. Kriegt man immer so da und dort was mit aber ich denke hier muss echt jeder selbst entscheiden. Wolfgang, der selbst schon Teilnehmer war schlug mir jetzt jeden Tag einen Brühwürfel oder Tomatensuppe vor von Maggie das kommt immer gut. Essen wird oft überbewertet und du kannst nicht allzu viel zu dir nehmen. Er sagt auch Tagespacks sind nicht das Schlechteste, es gibt halt was es gibt und Hotel und First-Class-Service gibt es sowieso dort nicht. Nicht zimperlich sein! Und alles mal testen, mal einen Tagespack packen und damit einen Tag leben und sehen wie das geht, nichts mitnehmen was du nicht kennst und so normal wie möglich bleiben.
Ziemlich unsortiert das Ganze und ich sitze oft davor und weiß nicht recht was ich machen soll aber irgendwie muss mir ja jetzt langsam mal was einfallen??? Also fangen wir mal so an:
Mal 7 Tagespacks gepackt und mir überlegt was ich pro Tag essen würde und was ich an welchem Tag verlangen könnte. Zumindest der Grundsatz: Jeden Tag ein Müsli, ein Abendmahl meiner Wahl, Startgetränk UltraSports Starter, jeweils ein Refresher, über den Tag verteilt das ein oder andere Riegelchen, Bufferpulver – den Rest wie Studentenfutter, Bananenchips, Salami usw. werde ich so packen dann kann ich da immer nach Bedarf was wegnehmen.
12.11.2014
Das erste Training mit dem MDS-Rucksack. Ich mache mir Sorgen weil es ein anderes Training mit diesem Rucksack ist, nicht das was ich vom Zugspitzlauf kenne, 5kg Rucksack auf dem Rücken und fertig. Du hast Frontpacks um das Gewicht auszugleichen, musst anders laufen, bist in der Bewegung eingeschränkt obwohl ich zugeben muss, dass der Rucksack hier von der Firma WAA-Ultra wirklich für den MDS wie geschaffen ist. Trotz dem vielen Klimbim an dir hast du noch genug Bewegungsfreiheit um „ordentlich“ zu laufen, also für Platz für die Armführung usw. ist gesorgt aber es ist natürlich trotz allem ein ganz anderes Training. Am Tag danach merkte ich Muskeln die ich sonst nicht spüre, Hüfte, Oberschenkel außen und das obwohl ich Krafttraining mache!
Ich stellte mir hier schon leicht die Frage, also ich im Wald den Rucksack auch hin und her packte was ich da eigentlich gerade mache. Stellt euch vor es ist dunkel draußen, es regnet und du gehst so bepackt raus und läufst los, durch Bad Homburg, möchte nicht wissen was sich die Leute da bei dem Anblick gedacht haben. Nachdem ich den Rucksack umorganisierte kam ich eigentlich recht gut damit klar, es lief gut aber wie gesagt es ist nötig sich an das Gewicht langsam zu gewöhnen und es ist eine Umstellung. Ca. 4kg wog der Rucksack hier. Sorgen ums Material mache ich mir halt weil vom Benutzen das Material nicht besser wird. Ich muss aber mit dem Rucksack trainieren um mich an genau diesen zu gewöhnen und hier auch alles zu finden und zu sortieren wie es dann beim MDS sein soll. Fakt ist, es kommt nichts mit in die Wüste was nicht getestet wurde!
19.11.2014
Der 2. Anlauf und es dauert bis ich endlich weg komme weil hier Gefummel, da stimmt was nicht, Rucksack drauf und wieder runter, Strippen verdreht, Auseinandersetzen mit dem Material. Ich mus sehen dass hier nichts wackelt und das Gewicht noch unten halten. Also, kommt hinten der Yeti-Schlafsack rein aufgeplustert, so, Volumen ist da, ca 600g. Vorn jetzt die Flaschen und am FrontPack da stopfen wir zwei kleine Handtücher rein damit die Flaschen nicht so schaukeln. Das klappte relativ gut, beim Lauf musste ich aufpassen weil direkt vor mich schauen geht ja nicht mehr durch das FrontPack. Vorausschauender laufen, ist für mich ohnehin schon fast unmöglich, hier muss ich etwas anders laufen, denken, agieren.
25.11.2014
Es wird Zeit endlich mal das Futter für die Wüste zu testen! Wie wird es sein die gefriergetrocknete Spagetti Bolognese zu essen und wird sie mein Körper vertragen? Ich kann nichts mitnehmen was mein Körper schon hier nicht verträgt. Heute soll also der Tag der Tage sein und ich habe folgendes getestet:
Trek´n Eat Müsli Schweizer Art 150g mit 555 ckal
Trek´n Eat Spagetti Sojabolognese 180g 610 ckal
Müsliriegel 300 ckal
Studentenfutter 200g mit 1016 ckal
Und mehr gab es nicht für diesen Tag zu essen. Ich kam damit trotz hartem Intervalltraining super klar, stellte aber fest, dass die Hauptmahlzeit gern etwas mehr hätte sein dürfen. Ich musste nicht ungern aber es könnte etwas mehr sein. Ich muss jetzt sehen ob ich die Nahrung mit Sportgetränken, Riegeln, Trockenfleisch, Salami etc. aufstocke und zwar so dass ich hinkomme mit Belastung und Ernährung, wohl wissend dass ich unter Belastung anders esse, nämlich weniger. Mit Suppe (Brühwürfel Gemüsebrühe, Fleischbrühe) oder auch Tomatensuppe, damit komme ich wunderbar klar was ich beim 24 Stunden Lauf in Dettenhausein im Juli 2014 bereits getestet habe.
Und wie schmeckt es nun? Also ganz ehrlich? Hätte man mir das auf einen Teller gepackt und ich hätte gesagt bekommen es sei aus der Betriebskantine, ich hätte es wirklich geglaubt. Ich muss sagen, das Zeug von Trek´n Eat ist wirklich lecker und schnell zubereitet. Das heiße Wasser rein, umrühren, Beutel zu, quellen lassen, und futtern. Wie gesagt, etwas mehr könnte es für mich gern sein aber verhungern musste ich nicht.
Erst mal merkte ich auch keine wesentliche Veränderung am Verdauungstrakt oder sonstige Unverträglichkeiten aber – als ich abends gegen 19:00 Uhr meine Intervalle lief, da durfte ich ganz schnell im Wald verschwinden um einem größeren Bedürfnis nachzukommen und das rumpste ordentlich.
Und das war zweimal so und lag nicht daran weil ich mich vor den Intervallen drücken wollte J Ich musste sie ohnehin laufen und das tat ich dann auch, es lief auch ohne Probleme ab.
Sojaprodukte kenne ich nicht und hier drin war ja Tofu und vermutlich auch viel Soja was ja klar ist, es ist ja Sojabolognese. Ich denke aber wenn mein Körper Soja kennt und damit umgehen kann, dann wird das in der Wüste auch klappen. Außerdem habe ich nicht nur Sojabolognese sondern auch Chili con Carne und Hühnchen mit Reis dabei. Ich denke nicht jede Sorte testen zu müssen, das wird schon klappen.
04.12.2014
Das nächste Rucksacktraining steht an. Zwar mach ich mir immer noch Sorgen ob er nun hält oder nicht aber ich muss ja damit trainieren und notfalls riskieren einen neuen zu kaufen. Ich füllte den Sack wieder mit aufgeplustertem Daunenschlafsack dass er Volumen hat und gab noch 1kg Poridge hinzu. Weiter muss ich ja die Lupine rechnen, meine Lampe mit Akku, Handy, Schlüssel, somit kam ich auf ein Rucksackgewicht von 3.4kg hinten und 1,8kg in der Front. Dumm wer da sagt Rucksacktraining ist absolut unnötig ist zumindest meine Meinung denn mit dem Rucksack laufen ist was völlig anderes als ohne. Erst schon mal habe ich auch wieder bemerkt wie lange ich eigentlich auf 1km brauche und dass ich mich ja momentan noch auf einem asphaltierten Weg befinde, wie wird das erst in der Sahara werden? Wenn ich an manchen Abschnitten kurz unter 5min/km war dann war das schnell! Die meiste Zeit bewege ich mich auf 5:35/km. Zwar musste es nicht großartig schneller sein aber zu fühlen dass auch nicht wirklich mehr geht zeigt einem auf was man sich da eingelassen hat.
Zudem ist wieder Bastelstunde angesagt: Die Trinkhalme nerven mich, sie schlackern zu sher herum und ich muss sie einfach noch weiter kürzen. Entweder das klappt dann oder ich denke drüber nach ohne sie zu arbeiten, normale Trinkflaschenverschlüsse und gut. Hat halt den Nachteil, Flasche muss immer aus dem Halter entnommen werden und dann wieder fixiert werden und das bei jedem Mal trinken – denke es wird wohl bei den Halmen bleiben – hier wird weiter experimentiert bis das passt. Anziehen und Einstellen des Rucksacks sind immer noch eine langwierige Sache und wie ich mein gesamtes Equipment nun da reinpressen soll, auch das bleibt noch ein Rätsel.
Zu KNITIDO Zehensocken bleibt zu sagen, dass sie mir gut tun, sie sich gut anfühlen, ich keine Blasen oder andere Probleme mit ihnen erleben muss. Ich finde die Zehenfreiheit super, die Zehen arbeiten in der Tat mehr mit und der Fuß hat mehr Gefühl für den Untergrund. Vorbei die Zeiten wo die Zehen verkümmern, jetzt können sie wieder aktiv am Lauf mitarbeiten! Im Winter befürchtete ich allerdings mit den Socken zu frieren weil ich dachte dass ja jeder Zeh einzeln eingepackt ist und sie sich somit nicht gegenseitig wärmen können – ABER: Das ist ein Irrglaube! Dadurch dass jeder Zeh einzeln verpackt ist, kann auch jeder Zeh einzeln bewegt werden. Fängt man also an, an den Zehen zu frieren, so bewegt man sie im Schuh während des Laufs und sie werden wieder besser durchblutet, es wird einem wieder warm, man friert eben dadurch dann NICHT an den Zehen!
14.12.2014
Erstes Langstreckentraining mit dem Rucksack!!! Heute habe ich die KNITIDO Zehensocken, den Brooks CASCADIA der ja mit in die Wüste soll und den Rucksack mit ca. 6kg Gepäck benutzt, sozusagen eine kleine Generalprobe und auch gleich die Schneise hoch zum Feldberg denn wenn schon denn schon! „Das große Bodybuildingbuch“ vom Schwarzenegger, eingewickelt in eine Jacke mit Schlafsack hinten und vorn Handy, 2 Handtücher eingerollt und die Trinkflaschen mit Halmen mit deren Kürzung ich jetzt zufrieden bin. Den Wüstenschuh werde ich nicht mehr weiter einlaufen müssen, das klappt gut. Mit den Zehensocken wunderbar. Das Training heute war hart weil a) Langstrecke und b) mit dem Rucksack. Die Bänder im Fuß beim Aufstieg durfte man schon merken, man läuft mit Rucksack einfach anders. Kommt man über Stolperfallen wird es schwerfälliger mit dem Ausgleiche und wenn man mit dem Gewicht fällt ist es schlimmer als ohne. Es kostet natürlich mehr Kraft, ich musste auch durch Schlamm was ich sehr begrüßte denn es ist zwar kein Sand aber genauso hart zu laufen dort. Trotzdem es nur 5 Grad Außentemperatur hat und auf dem Feldberg noch Schnee lag, lief mir der Schweiß übers Gesicht. Ich hatte ein dünnes langärmliges Asics Oberteil die Arme musste ich nach ca. 5km zurückkrempeln. Gefroren habe ich definitiv nicht. Getrunken habe ich von den 600ml die ich dabei hatte restlos alles, normal trinke ich weit weniger bei dem Wetter. Zu Hause brauchte ich sogar noch mehr Wasser! 2 Flaschen Hefeweizen alkoholfrei gingen problemlos rein. Sogar ein Hungerast überfiel mich und ich musste bei der 25km Strecke ein Gel nehmen, hätte sogar noch mehr essen können. Zum Vergleich: Bei 25km Trainingsläufen brauche ich in der Regel gar nichts zu essen! Ich war froh dieses Gel dabei gehabt zu haben und ich weiß auch wenn man es nicht braucht, etwas in der Art mitzunehmen ist notwendig. Und wenn´s ein paar Lebkuchen sind, ist ja im Training nicht so das Problem aber irgendwas muss man haben. Und wenn man schon mit Rucksack läuft sollte das ja kein Thema sein.
Thema Nahrung
Auch hier komme ich nun von der Trockensalami und den Landjägern weg hin zu Beef Jurky Trockenfleisch. Speziell für solche Zwecke gemacht, eignet es sich bei Hitze besser, auch laut Aussage des Rewe-Metzgers. Über eine bestimmte Zeitspanne kannst du auch Landjäger der Hitze aussetzen, das tat ich beim 24h Lauf. Das war kein Problem. Entweder verzichte ich also völlig drauf oder ich sage mir: Die ersten 2 Tage kannst du dich mit sowas versorgen, dann Trockenfleisch. Ich habe mich jetzt rein für Beef Jurky entschieden, gehe da kein Risiko ein mir den Magen mit ranzigem Fett zu verderben, habe nun 21.000 ckal und kann sagen dieses Thema ist abgeschlossen, sofern beim Probepacken nicht noch was platzt und nachgekauft werden muss.
Generalprobe, Packen Klappe die Erste, Rucksack passt nicht!
Womit ich weniger zufrieden bin ist der Rucksack. Nicht wegen dem Design sondern wegen der Füllmenge. Es ist unfassbar was du hier alles hineinbekommst auf die 20l das hätte ich nicht geglaubt. Ich machte heute eine Probe, ob ich wirklich alles an Equipment hineinbekomme. Ich habe ja mittlerweile alles da. Es geht fast alles rein bis auf die 20 Weizenriegel die man ausgepackt sicher noch reinstopfen kann, mit abgeschnittener Isomatte und dem Schlafsack gibt es aber ein Problem. Ich beschäftigte mich ein paar Stunden damit. Weder das Einwickeln des Schlafsacks in die Isomatte hilft (Strippen unten zu kurz zum Befestigen), noch mit Kompressionssack an der Seite des Rucksacks befestigen (Strippen halten das beim Laufen nicht auf Dauer, wird rausfallen). Also entweder auf die Isomatte verzichten oder auf den Schlafsack und dann muss ich wohl sagen ist der Rucksack verdammt eng bemessen. Hinterher ist man immer schlauer. Müsste ich das Rennen erneut planen, würde ich erst Equipment besorgen und dann den Sack dem Equipment anpassen und nicht umgekehrt. Sicher könnte man mit Tricks noch arbeiten, Vakuumiergerät oder den ein oder anderen Trick den ich nicht kenne verwenden…. Weder besitze ich großartige bastlerische Fähigkeiten, noch bin ich der Schlauste und Erfahrenste was das Packen angeht. Ich muss mit den Mitteln arbeiten die ich habe und mit der Erfahrung die ich besitze. Warst du einmal in der Wüste weißt du, ob deine Schuhe groß genug waren, das mit den Gamaschen gut war, die Zehensocken halten was sie versprechen, was an der Nahrung geändert werden sollte usw. Sicher könnte man das Müsli anstatt im Standbeutel in kleine Tüten füllen, mit Trockenmilchpulver verpacken, in der Sahara dann eine Flasche köpfen und daraus das Müsli löffeln. Nun habe ich mich aber für die Standbeutellösung entschieden, bequemer aber auch packaufwändiger und will ich nicht noch mehr Kohle verlieren bleibt nur eins: Kaufe dir einen größeren Sack und lebe damit. Der Raidlight 30l soll es nun werden.
Gegenüberstellung Rucksäcke:
Links der MDS WAA Ultrabag 20l und rechts Raidlight Runner R-Light 30l – kaum ein Unterschied aber beim Volumen und Packen schon….
Packen die 2.: Jetzt ist alles dabei und drin. Die Sandalen müssen noch außen befestigt, die Startnummer angeheftet werden.
Einen wahnsinnigen Unterschied macht das jetzt wirklich nicht aus finde ich zumindest. Der MDS Rucksack ist halt speziell für den MDS konzipiert worden und er hat natürlich tolle Fächer für die Notrakete und Startnummernbefestigung usw. was jetzt der Raidlight nicht hat. Der aber hat das Volumen das ich brauche und kriegt es aber hin, trotz dem Volumen noch angenehm zu tragen zu sein, nicht so klobig wie beispielsweise mein Deuter ACT TRAIL 32l. Wie so oft haben beide Rucksäcke ihre Vor- und Nachteile und ich hätte gern alle Vorteile miteinander vereint. Aber das geht eben nicht weil beim WAA-Ultra die Startnummernbefestigung besser gelöst ist, das Frontpack besser sitzt, dafür die Außentaschen am Bauch beim Raidlight z.B. fest sind und nicht verrutschen was wiederum ein Punkt für den Raidlight ist. Man muss sich hier einfach definitiv entscheiden und zwar für die, für einen selbst geeignetste Lösung, oder man baut die Sachen um, näht was an usw., was ich mit meiner Augenbehinderung eben leider nicht kann und so muss ich entweder jemanden finden der es macht oder akzeptieren was ich hier habe.
„DU musst es wissen“, ein wahrer Satz von Danny Verdam, der mir definitiv den Rucksack von WAA empfohlen hat. Für jeden ist was anderes wichtig oder notwendig und hier hilft echt nur testen, testen und wieder testen. Kann man nicht doch alles in den kleinen WAA rein kriegen?? Klar ist:
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Verlasse die Komfortzone – verzichte auf jeglichen Luxus, pfeif auf GPRS und Solarladepack dafür
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Beschränke dich absolut auf das Nötigste was du zum Leben brauchst
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Feile und übe an der Packtechnik und stelle Überlegungen an was du verbessern kannst und teste es! Luft aus den Trek´n Eat Packungen lassen kurz vorm Start, vakuumieren, Sachen kurzzeitig außen anbringen und später in den Sack packen wenn er leerer wird usw.
Ansonsten musst du eben einen größeren Rucksack haben um auch mehr „Spaß“ zu haben und entspannter zu laufen/marschieren wie auch immer ABER bedenke, das musst du alles schleppen.
Ich habe jetzt beide Säcke kaufen müssen um zu testen welcher wirklich der Geeignetste ist, in meinem Fall wäre aber wohl auch nur der Raidlight infrage gekommen, einfach aufgrund der Sachen die ich mitnehmen muss. Ich bin Anfänger und ich brauche bestimmt keinen Luxus. Aber die 21.000ckal und das Pflichtmaterial brauchen eben seinen Platz. Könnte ich evtl. die Kalorien auf 16.800ckal (Minimum 2.400ckal/Tag!) reduzieren, oder könnte es intelligenter packen, dann würde das mit dem MDS-Rucksack klappen. Muss aber nicht sein. Weil ich weiß nicht wie viel ich in der Wüste definitiv brauche. Erfahrungswerte zeigen dass ich genug Nahrung dabei habe, die Fakten werden dann für sich sprechen. Ein Danny mit seiner Erfahrung kann locker mit dem MDS-Rucksack laufen denn er weiß genau wie er packen muss um platzsparend zu arbeiten, er hat Kniffel und Tricks drauf die mir völlig fremd sind denn wie gesagt, ich bin ein Neuling auf diesem Gebiet. Auch kann er mir nur bedingt helfen weil er nicht wissen kann ob ich nahrungstechnisch genug oder zu wenig habe. Er kann es nur schätzen, kann sagen, es könnte reichen. Hinzu kommt: Er ist leichter, isst anders, läuft und verbrennt anders und ein Lahcen der dort lebt und die Gegebenheiten kennt, der kann mit noch weniger auskommen, das ist einfach Fakt. Nach wie vor würde ich gern den 20l Rucksack laufen aber ich kriege es nicht hin das bisschen Material was ich habe so zu packen dass es passt. Ich müsste auf die Isomatte verzichten, das definitiv, oder eine Matte mitnehmen wo ich es auch gleich sein lassen kann eine zu benutzen weil sie zu dünn ist. Es wird dann gestopft und gequetscht und letztendlich muss man sich dann die Frage stellen ob es das wert ist, wegen 300g so einen Aufriss zu machen oder nicht einfach den 30l Sack nimmt und ihn komprimiert, sofern er leichter wird, die Nahrung weniger wird gegen Ende der Woche? Man hätte erst prüfen müssen ob ich wirklich mit einem 20l oder doch eher einem 30l Rucksack starten kann. Danny hat Recht wenn er sagt „Du musst es wissen, keiner kann dir sagen was DU brauchst.“ Und was auch Fakt ist: Hier in Bad Homburg und Umgebung kann man sich so einen Sack einfach nicht besorgen und testen. Wir sind hier mehr auf Track & Trail, Wandern und Berggehen ausgelegt. So spezielle Trailrucksäcke zum Laufen damit, die findet man eher im Internet und dann muss man sie bestellen, testen, evtl. zurückgeben, was nach Benutzung schon wieder schwer bis gar nicht möglich ist, noch dazu wenn man ihn aus Frankreich von WAA bezieht.
Vorteil hier: Ich habe 2 Säcke, kann mit einem trainieren, den anderen für das Rennen schonen und brauche keine Angst zu haben das mein Rennrucksack kaputt geht beim Training. Ich komme nicht in Not kurz vor knapp einen neuen Rucksack nicht rechtzeitig herzubekommen und ich kann mit beiden Modellen ausgiebig testen, bin auf andere Rennen auch vorbereitet wo ein kleinerer Rucksack möglich ist und habe so ein breites Spektrum an Ausrüstung, auch wenn ich mir hier 189 Euro hätte sparen können hätte ich gleich den Raidlight gekauft.
Hier beweist sich aber wieder eins: Fange immer rechtzeitig mit allem an! Ich habe jetzt im Dezember 2014 meine Nahrung, es kristallisiert sich der richtige Rucksack heraus, ich kann alles in Ruhe testen, habe keine Bestellschwierigkeiten weil ich zu nah am Rennen bin und somit war es gut frühzeitig mit der Planung zu beginnen, die bei mir ja seit Ende Mai 2014 begann. Zumindest schon mal mit dem Rennen beschäftigen, sich Listen anschauen, Erfahrungsberichte lesen, Material einkaufen, prüfen was man bereits besitzt und evtl. verwenden kann und in meinem speziellen Fall immer noch die Angst davor, starten zu können weil es ohne Guide ja nicht erlaubt ist. Ich bin Stammkunde im „Reisefieber Bad Homburg“, wo ich Material holte und wieder umtauschte, beispielsweise mein Victorinox Tool, was ich gegen einen kleinen Leatherman getauscht habe da leichter, kleiner, praktischer für dieses Rennen. Das Victorinox will ich mir, wenn ich wieder zu Geld komme wieder kaufen, da es sich für andere Zwecke und zum Campen gut eignet. Stirnlampe Lupine gegen Tikka da energiesparender und leichter usw. So kommt es dann wenn man professionell diesen Sport betreibt, dass die Ausrüstung wächst und man bald 10 Paar Schuhe, 4 Rucksäcke von Trinkblase bis Thermoskannen und Startnummerngürtel mit Fläschchen alles hat.
Und wenn man nur bedenkt: Beim Raidlight fehlen z.B. die Halterungen für das Frontpack, das kann passieren. Aber wenn ich jetzt 3 Wochen vorm Start wäre, dann ist das Nervenkitzel den ich nicht brauche. Ich habe lieber jetzt alles da, konzentriere mich auf die letzten Monate Training dass das sauber läuft, dass ich gesund bleibe und mich nicht verletze und dann kann das los gehen.
27.12.2014
Der erste wirklich ernst zu nehmende Wintereinbruch!!!! Ich habe mich zwar absolut darüber gefreut aber ich hatte damit wirklich nicht gerechnet. Das kam von heute auf morgen und nun konnte ich Wintertraining machen. Die heutigen 30km waren wirklich nur in 3h09min zu schaffen, zwar inkl. Feldberg, ca. 600hm aber es war zudem noch sehr windig, Schnee peitschte mir ins Gesicht, eine Mütze und Handschuhe hätte ich brauchen können, ebenfalls eine Brille. Ich sollte es zwar besser wissen aber definitiv habe ich ja 3 Tage vorher noch mit T-Shirt Intervalle gemacht und es war zwar meist frisch aber nicht wirklich kalt. Als ich morgens aus dem Fenster blickte sah ich wohl Schnee aber das war eher ein bisschen Zucker wie wir in Österreich gesagt hätten. Dass es dann so los geht war wundervoll aber hat mich überrascht.
28.12.2014
Der 1. Silvesterlauf endlich wieder mal mit Silvesterfeeling, gefrorenem Hefeweizen, langen Klamotten (auch die Elite!) und eine wundervoll herrliche Winterlandschaft. Ich selbst startete nicht weil ich kein Interesse an einem normalen 10ner hatte ohne Schnee wie es bislang immer war die letzten 3mal wo ich dabei war. Ich finde ich habe genug Wettkämpfe gemacht dieses Jahr und lasse das Jahr trainingsreich aber ohne Rennen ausklingen und meldete mich freiwillig zur Vereinsarbeit an. Ich kümmerte mich mit um die Datenerfassung der Nachmeldungen. Als ich aber von dem Schnee so überrascht wurde, da wäre ich selbst doch gern gestartet, rechnete mir Chancen aus einen guten Lauf zu machen.
Ich hingegen machte ein Rucksacktraining anschließend im Wald bei -3 Grad und wundervollem Sonnenschein und einer herrlichen Winterlandschaft. 12km durch den Schnee mit einem Gewicht von 6,2kg hinten und 2,4kg im Frontpack. Heute war mein Gewicht hinten 3x 1,5l PET-Flaschen in eine Wolldecke gepackt, Isomatte, Handy und in der Front 2x 500ml PANACEO-Trinkflasche, 2x Handtuch. Schon schwer mit dem Gewicht zu laufen dann noch der Schnee und ich frage mich wie das in der Wüste werden wird. Die Trinkhalme möchte ich nicht missen! Ich habe heute mal keine benutzt weil ich die Flaschen bei der Kälte schonen wollte was aber zur Folge hat, dass du die Flasche für jeden Schluck aus der Halterung nehmen musst, nervig, vor allem mit Handschuhen. Ich stellte aber auch fest: Du gewöhnst dich an das Laufen und das Gewicht des Rucksack und nach einem Tief kommt wieder ein Hoch und die Freude auf das Rennen kommt wieder, der Gedanke es doch zu schaffen.
04.01.2015
Neues Jahr neues Glück! Noch knapp 3 Monate bis zum Rennen! Ich denke ich werde mich nun doch für den MDS-Rucksack entscheiden weil er einfach ideal für das Rennen konzipiert ist. Wenn nicht anders möglich nehme ich natürlich den 30l Raightlight. Warum also der MDS-Rucksack? Er ist einfach perfekt durchdacht. Was du auch suchst, es ist da wo du es brauchst. Notraketenfach, Startnummernhalterungen vorn und hinten, abnehmbare Innentaschen wenn du diese nicht brauchst usw. Einfach perfekt auf das Rennen zugeschnitten. Mein Problem dabei war aber die Nahrung so zu packen dass alles rein passt was mir aber mittlerweile gelungen ist, sogar ohne viel zu stopfen. Dazu gibt es ein Video von mir.
Tagespacks mit dem was jeden Tag sich wiederholt (Kaffee, Suppe, Müsli, Abendessen, Gels/Riegel, Regenerationsgetränk = 7 Packs. Innentasche vom Rucksack rausnehmen denn sie zu packen bringt nichts, das kriegst du nicht zu. Die Mash-Innentasche kann auch leer bleiben vorerst. 2 Packs aufeinander je 3 Reihen und dahinter eines stellen. Die Nahrung drum herum, also Nüsse, Studentenfutter, Weizenriegel, kommen jetzt da drauf und in die Außentaschen hinten kommt auch noch was hinein, dann ist die Nahrung verpackt. Für die Rakete ist ja hinten Platz, Topf mit Esbits, Medikamente und der Rest der Ausrüstung kommt jetzt in die Bauchtaschen links und rechts und ins Frontpack, die Sandalen außen dran und jetzt stehe ich wieder da wo ich schon vor ein paar Wochen stand: Wohin mit Schlafsack und Isomatte und der Klamotten für die Nacht??
Der Kompressionssack hält so nicht.
Da die Fixierbänder zu kurz sind, versuchte ich das zunächst so wie hier auf dem Bild, das verrutscht nach nicht langer Zeit und du hast den Kompressionssack zwischen den Beinen baumeln was nicht nur unangenehm ist, es kann ausreißen und stört beim Laufen.
Jetzt habe ich aber die langen Klamotten für die Nacht, den Kompressonssack und die Isomatte noch zu packen und wo hin damit? Das war ja das Dilemma. Ich besorgte mir im Sportladen längere Fixierbänder mit Metallhalterungen. Die vom MDS-Rucksack sind nicht lang genug, wenn ich meinen Plan umsetzen will. Und der sieht so aus:
In den Schlafsack kommt die Jacke für die Nacht, die lange Hose, der Kompressionssack. Jetzt wickeln wir den Schlafsack so eng es geht in die Isomatte ein, zweimal eingeschlagen die Daune und einwickeln schön fest. Jetzt mit den neuen Bändern am Rucksack fixieren. Durch dir Griffigkeit der Matte, sollte das jetzt so halten. Wenn das Gewicht dann weniger wird im Rucksack, wird der Schlafsack mit dem Kompressionssack in den Rucksack kommen und die Isomatte kann enger gerollt werden. Die breite Isomatte ist mit dem eingewickelten Zeug etwas groß und unangenehm aber ich schätze mal das wird sich in der 3. Rennetappe dann ändern und bis dahin muss es eben so gehen. Dafür habe ich aber einen kleineren Rucksack. Zwar würde das Mehrvolumen vom Raidlight nichts ausmachen aber da musst du dann halt sehen wohin mit der Rakete, dem Leuchtstab, der Startnummer? Sicher alles machbar aber eben beim MDS-Sack einfach besser gelöst.
08.01.2015
Testlauf! Theorie und Praxis, oft nah beieinander aber anders und ich musste ja wissen, ob das oben beschriebene jetzt auch funzt! Es funktionierte prima und hielt auch gut. Nichts verlor ich. Weil es wieder einmal regnete anstatt zu schneien, wollte ich das Equipment etwas schützen um es nicht dauern nass zu haben und trocknen zu müssen was nur bedingt gelang. Ich packte den Rucksack in sein Regencape ein und die Isomatte kam in 2 gelbe Säcke und dann mir noch eine Regenweste übergestreift und los ging es. Zwar ist die Matte wie schon vermutet etwas klobiger aber das ist so möglich und sollte halten.
Und das alles muß mit!!!
12.01.2015
Erster Testlauf mit dem Raidlight. Soweit ist der Sack ok aber zwei erhebliche Nachteile hat er: Der schlimmste Nachteil ist das Frontpack das ständig runter rutscht, man könnte es nur durch Festnähen fixieren und dann ist es auch definitiv fixiert. Und das Pack sitzt nicht so fest wie es sein könnte, leicht schlackert das immer. Der zweite Nachteil ist nicht so schlimm, er ist ein bisschen klobiger aber nicht zu extrem. Vorteile sind die Flaschenhalter, schneller Zugriff auf die Flaschen die leicht rein und raus gehen, Bauchtaschen verrutschen nicht weil festgenäht und angenehmer Tragekomfort bei den Trägern. Wenn mir mit dem Frontpack was einfällt oder es aufgrund eines Materialfehlers getauscht wird, ist der Rucksack aber durchaus auch eine gute Wahl. Trotzdem sollte ich mit dem MDS Pack klarkommen denn ich habe definitiv einen leichteren, smarteren und einen noch besser konzipierten Rucksack dabei, auch wenn der Raidlight ebenfalls ein toll durchdachter Rucksack ist und mit Sicherheit die Hälfte der Teilnehmer einen haben werden den sie unter Umständen noch selbst präpariert haben.
24.01.2015 - Ein besonderer Tag!
Der Meister höchst persönlich, Lahcen Ahansal kommt mich heute besuchen, was ein sehr aufregendes Ereignis für mich war. Nicola Wahl machte es möglich! Sie ist eine Freundin von Lahcen und wohnt in Deutschland. Da die Läufergemeinde wie eine Biker Szene ist, kennt man Läuferinnen und Läufer aus aller Welt. So kam es, dass Lahcen ihr vorschlug, er käme ohnehin nach Deutschland zu Besuch und trifft Joe Kelbel, der in Frankfurt wohnt.
Auch ich kenne Joe und wohne nicht weit von Frankfurt weg und so kam es, dass Lahcen vorschlug, mit Nicola zu Joe zu fahren, anschließend zu mir nach Bad Homburg zu kommen und dann dort bei mir zu übernachten und mit mir zusammen zu trainieren. Nicola spricht fließend Französisch und so können wir uns besser austauschen, da Lahcen weder Englisch noch Deutsch und ich weder Berberisch noch Französisch kann. Ich freute mich darüber natürlich sehr. Es ist angenehmer jemanden, mit dem man 1 Woche in der Sahara laufen soll, der mein Guide sein soll, dem ich vertrauen soll, erst einmal kennenzulernen und vorher zu wissen mit wem man es zu tun hat, bevor man direkt in der Wüste ankommt und sich die Frage stellt, wie wird es sein, auf wen werde ich da treffen???
Lahcen ist ein sehr angenehmer und lieber Mensch und wir verstanden uns auf Anhieb, auch läuferisch passte es gut, er kann sich gut auf mich einstellen und ich auch auf ihn. Ich denke wir werden ein gutes Rennen laufen können und wieder bin ich somit etwas beruhigter was die Frage angeht ob ich es wirklich schaffen werde. Auch Nicola ist eine sehr liebe Frau und ich bin ihr sehr dankbar dass sie uns in dieser Sache unterstützt hat.
02.02.2015 noch 2 Monate bis zum Start
Die Uhr tickt unerbittlich weiter, ich stehe zwei Tage nach meinem erfolgreich beendeten 50km Lauf in Rodgau und weiß wohl, dass es heute in zwei Monaten zur Sache geht, die Anreise gestartet wird. Ich brauche nun nur hoffen dass ich gesund bleibe denn läuferisch bin ich top drauf, habe den 50er in 3h58min gefinished, landete damit auf Platz 39 in der Gesamtwertung und auf Platz 4 in meiner Altersklasse. Es freut mich auch, dass ich damit Zweiflern beweisen konnte was ich drauf habe. Wenn da ein Frank z.B. der Meinung war, er wolle mich nicht begleiten weil er denkt ich wäre ein Stein am Bein aufgrund der Behinderung und er müsse sich zu sehr um mich kümmern, so sagt er jetzt, er könne mich nicht begleiten da ich zu schnell für ihn sei. Ich hingegen kann mich aber anpassen, was ich von Anfang an angeboten habe. Ich habe mir nun trotz Behinderung einen gewissen Respekt verschafft und das ist auch gut so. Ich will laufen wie die anderen auch, tun was möglich ist, den gegenseitigen Respekt wahren und Spaß haben. Ich will nicht der Behinderte sein der die Behinderung vermarktet oder sich damit brüstet. Ich habe die Behinderung nun mal und daran lässt sich nichts ändern, ich stehe dazu, lasse mich aber nicht davon diktieren. Ich lebe mein Leben und mache was möglich ist. Ich starte nicht um euch zu zeigen dass ich als Behinderter das auch kann. Ich starte, weil ich starten will, weil ich etwas machen will was nicht jeder macht, weil ich etwas erleben will was man nicht alle Tage erlebt und weil ich Herausforderungen liebe. Wenn ich damit anderen die auch behindert oder schwer krank sind oder ihnen einfach der Antrieb fehlt Mut machen kann, auch etwas in der Art zu tun oder generell den Hintern hochzuheben und sich zu sagen „ich kann alles schaffen wenn ich es will, ja es zumindest versuchen!“, dann habe ich damit noch etwas Gutes für meine Mitmenschen getan.
07.02.2015 Erstes Selbstversorgungsrennen im Dienste der Wissenschaft
Michele Ufer ist Sportpsychologe und im Rahmen dessen, veranstaltete er einen 12 Stunden Selbstversorgungslauf. Die grundlegenden Regeln hier sind:
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Rucksack mit mindestens 7kg Gepäck ohne Wasser!
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12h Rennen, Marathondistanz von 42,195km muss überschritten sein um in die Wertung zu kommen
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Keine Dropoff Bags, alles was du brauchst führst du selbst mit. Hast du etwas nicht, dann hast du es eben nicht – Pech!
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Es ist ein Rundkurs Trail, ca. 4,56km mit 103 Höhenmetern, im Rahmen der Studie wird alle 3 Runden ein Fragebogen ausgefüllt, zudem gibt es wie bei „echten“ Etappenläufen hier alle 3 Runden Wasser und Tee, was jeder Teilnehmer selbst zu tragen hat. Heißt: Die Behältnisse müssen vorhanden sein um das Wasser bei sich zu führen. Der Fragebogen ist zu Beginn des Rennens, alle 3 Runden und am Ende des Rennens auszufüllen.
In der Studie geht es darum herauszufinden wie sich der Läufer mental im Rennen, davor und auch danach verhält, ob und wann der so genannte Flow kommt, oder anders genannt das Runner´s High. Mithilfe dieser Studie kann man dann auch herausfinden, was der Einzelne für sich tun kann um seine Leistung noch mehr zu optimieren. Die Studie ist auf 40 Probanden begrenzt, Michele sieht zu dass er Leute einlädt, die der Herausforderung auch gewachsen sind.
Für mich war das die beste Vorbereitung auf den Marathon des Sables die ich mir vorstellen konnte. Ich packte meinen Rucksack exakt so wie ich ihn in die Sahara mitnehmen würde, also volles Gepäck, volle 10,8kg und das Wasser kam dann noch dazu. Ich musste nur geringfügig abweichen was das Packen für den Marathon des Sables angeht, da mir bei Temperaturen um die -6 Grad eine Sonnenmilch mit Sonnenschutzfaktor 50+ wenig helfen wird. Da ich mir im Vorfeld überlegen musste was mit muss und was nicht, packte ich mir zunächst ein Tagespack zusammen, welches ich konsumieren konnte denn es gab ja nichts weiter außer Wasser und Tee alle 13,5km – so wie in der Wüste später auch, nur dass wir dort nicht einmal Tee haben werden. Ich packte mir folgendes ein: 2x Beef Jerky, 1x Studentenfutter, 2x Kindercoutry (zur Belohnung oder um die Tränen zu trocknen), 2x Suppenwürfel (falls ich Muße habe Suppe zu kochen), 1x Kaminwurzen, 1x 200g Bananenchips, 5x Isostar/PANACEO-Mischung, (abgepackt in kleine Plastiktütchen die man später aufreißen kann und sie in die Flaschen zum Wasser zugeben kann). Ich ließ entsprechend die Luft aus den Packungen ab um Volumen zu sparen und packte das Ganze ins Front Pack meines WAA-Ultra Bag.
Um eben diese 950g, wird sich später der Rucksack erleichtern, sofern ich alles verzehre. Die restliche Nahrung kommt hinten in den Rucksack so wie beim MDS, Ausnahme die Sachen die zu präparieren sind wie der Ultra Buffer der noch in der Dose ist, das wird kurz vorm Start in der Wüste erledigt oder 2 Tage vor Abreise. Auch Packvolumen sparen, indem man die Luft aus den Travellunch Tüten und dem Studentenfutter usw. entfernt, ja die Sachen sogar umpackt, das kann man immer noch nach der Kontrolle am 4. April in der Wüste machen.
Die Pflichtausrüstung, ESBIT-Kocher usw. alles dabei wie beim MDS. Zusätzlich muss ich jedoch bedenken, dass ich eine warme Jacke dabei habe, eine wärmere wie die, welche ich zum MDS mitnehmen werde, also wird die ersetzt. Ich muss Handschuhe mitführen die ich immer wieder an und ausziehe aufgrund der vorherrschenden Temperaturen an diesem Tag. Läufst du, wird dir warm. Stehst du und füllst den Fragebogen und das Wasser nach, frierst du.
Die Strecke stellte höchste Herausforderungen an die Teilnehmer, es war eine tatsächliche Trail. Nicht nur ein Waldweg mit ein paar Steinen im Weg, es war echt nicht ohne. Sie führte durchs Dickicht, Teile davon waren eine Mountainbike-Strecke, teilweise rutschig und glatt, der Boden gefroren, später durch den Sonnenschein und den darauffolgenden Regen auch noch Matsch, wodurch wir von Eis, Matsch, Schnee und gefrorenem Boden bis hin zu glatten Wurzeln und Baumstämmen über die wir drüber mussten alles dabei hatten was zu einem echten Traillauf gehört. Das ist schließlich ein Gelände- und kein Straßenlauf! Kann ich 4km auf der Straße um die 16min herum laufen, brauchte ich hier fast eine Stunde dafür! Später sogar definitiv eine Stunde denn als es dann dunkel wurde, sah man gar nichts mehr trotz LED. Es war einfach kein Orientierungspunkt auszumachen und weil noch Nebel und Regen dazu kamen, brachte einen die LED jetzt auch nicht wirklich voran. Aber ohne LED wäre es gar nicht möglich gewesen weiterzulaufen!
Fazit für diesen Tag:
Wie bereits erwähnt, konnte mir für die Vorbereitung auf den MdS nichts Besseres als dieses Rennen hier passieren. Denn durch die Schwierigkeit der Trail und dem Mitschleppen des gesamten Gepäcks, wurde eine Etappe dieses schweren Selbstversorgungsrennens schon recht gut simuliert, wenn man auch nicht alles genau nachstellen kann wie z.B. die Wetterbedingungen, die in der Wüste natürlich anders sind. Aber man ist gezwungen an alles zu denken, sich selbst zu versorgen, eine schwierige Strecke zu haben wie es auch in der Wüste der Fall sein wird und zu begreifen, dass man länger, ja viel länger wie für einen Straßenlauf braucht. Ich weiß jetzt erheblich mehr als vorher und fühle mich der Situation wieder ein Stück weit mehr gewachsen und warum? Ich weiß, ich habe bei diesem Rennen eine Distanz von knapp 60km zurückgelegt trotz der vorherrschenden Bedingungen und einer Verletzung am rechten Fuß, die ich mir durch Umknicken in der 2. Runde zugezogen habe. Ich bin die ersten 60km mit vollem Gepäck gelaufen und obwohl es der langsamste Marathon in meiner Karriere bislang war habe ich erkannt, dass ich länger für die Distanz brauche, aber auch nicht voll ausbelastet bin dadurch.
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich ein Rennen gefinished ohne mir die Frage zu stellen „Wann ist es endlich vorbei?“ Ich stellte mir eher die Frage „Könnte ich nicht noch 2 Stunden mehr Zeit haben um mehr Kilometer machen zu können?“ Durch dass ich langsamer laufen musste aufgrund der Bedingungen, war ich ausgeruhter, nicht voll ausbelastet und ich konnte guten Gewissens sagen wenn man mich gefragt hätte ob ich Morgen dasselbe nochmal machen würde, dass ich kein Problem damit hätte und JA, ich würde Morgen dasselbe nochmal tun! Diese Erkenntnis gibt wirklich Auftrieb denn ich weiß ich kann mehrere Tage am Stück laufen, ich weiß ich bin in der Lage den MdS ordentlich zu finishen wenn ich mir meine Kraftreserven entsprechend einteile. Weiter ist mir beim Checken meiner Daten aufgefallen, dass ich beim 50km Ultramarathon in Rodgau knapp 4500 ckal. Verbraucht habe und auf dem 12h Lauf hier habe ich dasselbe verbraucht!! Das bedeutet, ich bin hier effektiver gelaufen, natürlich nicht so schnell wie in Rodgau aber effektiver für das Vorhaben hier. In der Wüste wird es Passagen geben, die ich annähernd so laufen bzw. gehen oder stramm marschieren muss. Dadurch dauert es zwar länger aber du belastest dich nicht voll aus, verbrennst geringer und kommst nicht völlig am Ende nach einer Etappe an.
Ich habe bislang ja nur Rennen gelaufen wo ich wusste, dass es am Folgetag vorbei ist. Selbst beim 24h Lauf bin ich auf Wettkampfniveau gelaufen, also so, dass danach erst mal nichts mehr kommt. Beim MDS hast du aber 6 Etappen und musst dir die Kraft daraufhin einteilen. Gibst du bei der Etappe 1 alles was du hast, wirst du bei Etappe 2 oder 3 nicht mehr fähig sein das Rennen weiter aufzunehmen. Ich bin jedenfalls zäh, fühle mich der Sache jetzt gewachsen und bin bereit. Niemals verliere ich den Respekt vorm MdS aber ich habe keine Angst mehr davor.
KNITIDO Zehensocken haben mich dabei voll und ganz unterstützt. Meine Füße waren weitgehend bis auf eine kleine Blase am rechten kleinen Zeh auf der Lauffläche absolut in Ordnung.
Sieht alles gut aus, etwas säubern und neuen Hirschtalg für die Folgeetappe drauf, dann sollte es gut weiter gehen.
Schuhe sagen mehr als 1000 Worte – Es war eben eine Trail!
Die Herausforderung für die KNITIDO Zehensocken wird beim MdS jetzt darin bestehen, ob ich noch hineinpasse wenn die Füße anschwellen, inwieweit der Sand eindringt und Scheuerstellen verursacht trotz Hirschtalg Creme und was passiert wenn ich doch ein Problem am Fuß habe,
Tape brauche oder Ähnliches, passe ich noch in die Zehensocken rein? Komme ich vielleicht sogar möglichst ohne Blessuren ins Ziel, ist das überhaupt möglich bei einer derartigen Belastung? Wir werden sehen.
25.02.2015 - Es ist nicht die Distanz alleine...
Heute ist wieder mal ein Tag, an dem ich mit dem Rucksack unterwegs war. Meine geheime große Liebe die Sahara kommt nun mit schnellen Schritten näher und so langsam aber sicher können wir sagen, wir sind in der heißen Phase der Vorbereitung. Die grobe Planung ist abgeschlossen und es geht dann nur noch um die Feinheiten wie die Nahrungsbeutel zu präparieren was man aber eher in der Woche der Abreise machen wird damit ja nix kaputt geht und da nichts riskiert wird. Ich sollte heute wellig laufen was zur Folge hatte, dass ich mich absolut verlaufen habe im Taunus und auch aus Neugier bin ich am Herzberg vorbei und querfeldein durch den Wald weiter nach oben und landete dann an irgendeinem Stromhäuschen oder einer Liftanlage – ich konnte das nicht erkennen denn es wurde langsam dunkel. Unglaublich wie man sich in so einer Notsituation, in der man feststellt, dass das Handy natürlich weder Empfang noch Akku hat und man auf sich allein gestellt ist und ja irgendwie wieder heim muss, zudem nicht genug Nahrung hat um Unterzucker auszugleichen, beginnt zu verhalten. Da ich nicht so gut und weit sehen kann wie andere, muss ich mit dem bisschen Orientierung arbeiten was ich habe. Also begann ich Spuren zu lesen und zu unterscheiden ob es Menschen,- Hunde,- oder Rehspuren waren und ob ich mich bereits wieder auf einem Weg befinde, dem ich dann im Zweifelsfall einfach nach unten folgen kann, wo es dann schon irgendwie heim gehen wird. Wieder bin ich um mehrere Erfahrungen reicher. Das fängt damit an sich die Frage zu stellen, warum man gerade als erfahrener Sportler immer wieder Fehler macht, die eigentlich der Anfänger machen müsste und die eigentlich unverzeihlich sind? Nicht nur wertlosen Schund im Rucksack haben, nur um das vorgegebene Trainingsgewicht von 8kg zu erreichen, sondern auch Dinge die wichtig sind für die Situation in der man gerade ist und für en Lauf den es hier zu machen gilt. In meinem Fall, ein 20km Lauf, bergig und wellig, querfeldein mit 8kg Rucksack. Das Wetter ist unbeständig, es ist hier unten im Tal nichts von Schnee und Eis zu erkennen, kühles und wärmeres Wetter im Wechsel geben sich die Hand aber oben im Taunus, knapp 300m höher, da hast du noch Schnee und sogar Eis! Somit kann man oben gut mit Spikes arbeiten die hier unten nicht notwendig sind, man kann sich verlaufen weil es im Dunklen und bei Schnee sowieso alles anders aussieht und durch die Verhältnisse dauert eine Tour eben automatisch länger als knapp 2h oder noch schneller im Marathontraining auf der flachen Strecke. Der Rucksack, die Witterung, das Suchen nach dem richtigen Weg, da werden schnell mal 3h draus. 3h Belastung bei Kälte, Regen, Schneefall, sollte man auf jeden Fall den ein oder anderen Riegel haben, genug Wasser, eine warme Jacke für den Notfall. Was mache ich erfahrener Sportler? Trage Wasserflaschen mit mir herum. Gut, zu trinken habe ich also genug, LED ist auch dabei aber ich hatte heute nicht ein Gel bei mir nicht einen Riegel! Klar brauch ich das im Normalfall nicht bei einem kuren Training aber wie man sieht kann sich das mal schnell ändern und somit ist min Fazit: Wenn du schon einen Rucksack schleppen musst, dann nehme dir auch sinnvolle Dinge mit die nicht nur Ballast und als Mittel zum Zweck, sondern dir auch im Notfall von Nutzen sein können. Hast du dann nicht genug Gewicht gleiche das mit Wasserflaschen, Mehlsäcken, Wüstenequipment, mit was auch immer aus.
Auch für die mentale Härte konnte ich wieder was tun heute. Es war so, dass ich dann nach längerem Suchen doch unterhalb der Saalburg ankam und feststellte, ich bin bereits 2h unterwegs aber ich habe erst 13km geschafft. Zwar mit vielen Höhenmetern aber 13km sind nicht 20km. Also, bewegte ich meinen Arsch noch einmal auf die Saalburg und zurück und das ohne zu murren! Ich muss einsehen dass es nicht nur auf die Distanz ankommt sondern dass die Zeit in der Wüste und unter anderen Bedingungen auch eine andere ist. Zwar sind 2h rum aber 20km dauern eben länger und wenn das jetzt erfordert noch einmal die Saalburg zu erklimmen, dann ist das eben so. Das hatte jetzt den Vorteil das ich mir klar machen musste weiter zu laufen aber auch mental damit klar kommen musste, dass ich eigentlich schon daheim war und doch noch einmal starten musste. Das hilft dir aber mental sich auf das zu beschränken was du gerade tun sollst. Egal, auch wenn du gerade von vorn beginnst, das Ziel ist noch nicht erreicht, das Ziel heute sind 20km. In der Wüste kann es das Etappenziel sein und das willst du auch erreichen und sagst nicht „ich bin 12h gelaufen aber noch nicht da, dann höre ich jetzt auf“ Falsch! Du hörst dann auf wenn du dein Etappenziel erreicht hast und versuchst das schnellstmöglich und wenn´s länger dauert, habe Geduld.
07.03.2015 - Letztes Rennen vorm großen Tag X
Auf dem einen Bild wird eigentlich schon alles gesagt…. Die legendäre Braveheart Battle in Münnerstadt, für die ich mich bereits vor der Wüste angemeldet hatte und die ich natürlich auch laufen wollte denn was gemeldet ist, das wird auch gemacht! Meine größte Sorge hier war die Verletzungsgefahr so knapp vorm großen Tag und auch die Erkältungsgefahr weil so viele Leute um mich herum schon krank sind.
ABER es sollte alles gut gehen! Ich war 1h10min vorher im Startblock und trotzdem war das Gedränge so groß, dass ich aus Startblock 4 heraus starten musste, worauf ich jetzt nicht wirklich stolz war. Es ließ sich nicht ändern und da der Veranstalter hier keine Brutto/Netto-Zeit nahm, musste ich mit 4h10min Finish leben und damit auch mit Position 333 gesamt. Nicht nur dass ich 25min später als Startblock 1 auf die Strecke kam, nein das Schlimmste war das Warten teilweise an den Hindernissen bei einer Wassertemperatur von 2 Grad und einer Außentemperatur von knapp unter 10 Grad und leichtem Gegenwind beim Laufen. Das war das eigentliche Problem!!! Denn durchs Laufen wurde einem warm aber sobald man gestoppt wurde, wollte man eben nicht mehr auf Touren kommen, es wurde schnell kalt, ich dachte nicht nur einmal an Aufgeben einfach aufgrund der Kälte und der Angst dass ich das Bewusstsein verlieren könnte. 40% Ausfälle meldete der Veranstalter aber ich war hier nicht dabei! Ich kann mich über ein ordentliches Finish freuen bei der Braveheart Battle 2015 und bin dankbar für das tolle Rennen. Es wird jetzt noch weiter trainiert aber so langsam merke ich jetzt beim Training, es geht ruhiger zur Sache, es sind Ruhetage drin und es geht langsam auf die Tapering-Phase für den MDS zu….
16.03.2015 –übernächste Woche ist Abflug!!!
So schnell kann es gehen…. Nie hätte ich gedacht so bald schon vor Tag X zu stehen, bald werden wir es wissen was wirklich passiert, bald ist es soweit, der große Marathon des Sables 2015 mit der Startnummer 30 werde ich mit meinem Guide Lahcen Ahansal an den Start gehen. Ein magischer Moment war es letzte Woche wieder beim Sportmedizinischen Institut, wo ich zur letzten Untersuchung aufschlug um mein Medical Certificate ausfüllen zu lassen. Da saß ich so und schaute mir die Zeitschriften an die dort lagen und stieß auf die GEO-Sport. Und als ich so darin blätterte lacht mich wer an?? Lahcen Ahansal!!! Er war im Magazin zu finden und ich sagte mir „Wenn das kein Zeichen ist….“ Noch 2 Wochen liegen zwischen dem Start und mir nun und ich kann nur sagen, hoffentlich bleibe ich weiterhin gesund und fit, hole mir keinen Infekt, bleibe verletzungsfrei und freue mich auf ein tolles Rennen. Die Dokumentation der Tage vorm Start neigt sich jetzt langsam dem Ende zu, gespannt blicken wir auf das Rennen…
19.03.2015 – Ein absolutes Highlight!!!
So ganz alleine bin ich dann doch nicht geblieben mit meinem Projekt und kann mich als eigentlicher Noname Sportler doch über ordentliche Sponsorenunterstützung freuen.
Da wären:
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BIOSA / PANACEO, die mich mit Sportlernahrung und einer Spende von 500 Euro unterstützt haben
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KNITIDO Zehensocken die mich mit 8 Paar Zehensocken, einer Einwegkamera und Testsocken für den Straßenmarathon unterstützen
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Compress-Sport die sowohl Lahcen Ahansal und mich mit Klamotten für den MDS ausstatten werden
Alles wunderbare Zuwendungen die ich nicht nur gut gebrauchen, sondern auch sehr zu schätzen weiß!!!
Das absolute Highlight aber erlebte ich hier! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen vom Landesschulamt Frankfurt scheinen mich doch mehr zu schätzen und zu mögen als ich das gedacht hatte. Ich bin zwar kein unbeliebter im Amt aber sowas habe ich nicht erwartet. Sie haben für mich 550 Euro gesammelt, über 80 Personen und sogar teilweise Angehörige von ihnen haben sich an dieser Aktion beteiligt. Liebevoll gemacht ist das Geschenk zudem. In der Schale soll mir der Kurs des MDS im Sand mit kleinen Fähnchen (die ja den Pfad markieren in der Sahara), aus Geldscheinen gemacht, gezeigt werden und zudem haben sie mir einen „Sponsorenvertrag“ gemacht.
Die Vertragsbedingungen lauten: Gesund wieder kommen, meinen Traum zu leben!“ Und dann haben sie alle unterschrieben, alle die mitgemacht haben. Eine wirklich liebevoll gestaltete Idee. Und aufgrund des Videos zum MDS sind sie auf diese Idee gekommen.
Ich war absolut überwältigt von dieser tollen Aktion.
27.03.2015 - Und plötzlich war's dann soweit...
Jetzt ging es endlich los, Ende der Warterei, jetzt musste die Theorie in die Praxis umgesetzt werden! Die Frage nach dem „Wie soll ich das jetzt verpacken und wenn ich erst mal eine Woche vorm Start bin….“ Jetzt geht´s zur Sache! Und obwohl ich schon meinen Rucksack mal eingeräumt hatte bis auf ein paar Dinge die mir noch fehlten weil ich z.B. die Weizenriegel nicht aufreißen wollte damit ja nix dran kommt oder die schlecht werden schon gepackt, aber ich kann ja so nicht fliegen….. Also muss sondiert werden: Der Rucksack muss auf jeden Fall ins Handgepäck denn wenn da was dran kommt oder der zu spät geliefert wird weil was mit dem Gepäck schief geht – hier nichts riskieren!! Ich will meine Pflichtausrüstung, das Medical Certificate, alles bis auf Sicherheitsnadeln, Messer, Feuerzeug, Dinge die eben in der Kabine nicht erlaubt sind bei mir haben, ein Lunchpaket schnüren für die lange Anreise und der Rest muss in die Tasche die abgegeben werden soll – aber welche Tasche??? Meine kleine Lauftasche reicht nicht und meine etwas größere auch nicht. Also den größten Koffer den wir haben und da geht es jetzt grad so alles rein.
Ich fing also an die Tagespacks erneut zu bearbeiten. Die Luft aus den Track `n Eat Packungen rauslassen, auch die Luft von Studentenfutter, Nüssen, Riegeln usw. entweichen lassen um Packvolumen zu sparen. Bananenchips und Beef Cerkey werden umgepackt in ZIP-Beutel weil die Packungen mehr Platz als nötig einnehmen, Haferflocken umpacken, alles so klein und kompakt wie möglich verpacken. Kleine Plastiktütchen nehmen und den Ultrasports Buffer umfüllen aus der Dose in Tagesdosen – man hätte beim Zuschauen meinen können ich verpacke hier Drogen. Immer und immer wieder wird alles geprüft, ist auch alles da, habe ich an alles gedacht, auf zwei Zimmern war alles verteilt, der große Packtisch im Wohnzimmer und im Nebenzimmer alles auf dem Boden verstreut. Die Nahrung nun im Koffer verstaut, kam jetzt noch der Schlafsack in den Kompressionssack und die Isomatte so klein einrollen dass ich sie irgendwie da rein bekomme denn mit in die Kabine geht ja gar nicht. Wechselklamotten und da ich da nicht viel brauche weil ich eh Minimalist bin, reicht da 1 Paar Socken, eine Unterhose, ein Shirt, eine Short und fertig. Mit einer Hose fliege ich, die Laufsachen sind klar und wenn ich eben dann mit Laufschuhen reise und wieder zurückfliege ist mir das recht wurscht wie diese Schuhe beieinander sind oder was die Leute denken. Fakt ist, ich habe einen Koffer der 20,5kg wiegt, einen Rucksack der unter 10kg wiegen muss, und einfach keinen Platz hier eine Schuhmodenschau noch zu veranstalten welche ich auch für unnötig halte. Zudem ich die Scheiße noch schleppen darf bis zum 04.04.2015 weil dann ist die Endkontrolle und Abgabe von allem außer deinem Wettkampfzeug. Jetzt muss ich nur noch gesund bleiben, alles andere ist Schicksal und wir werden sehen wie der Film endet.
03.04.2015 –Tag der Abreise
Nun ist es also soweit und ich bin aufgeregter als es mir gut tut. Ich soll nun zu meinem großen Vorhaben anreisen.
Die Anreise war eine absolute Tortur und ich wünschte mir hier zum ersten Mal, die Sache einfach abbrechen zu können. Am Flughafen lernte ich viele neue Leute kennen und freute mich die Sache nicht alleine angehen zu müssen. Wir sitzen also alle in einem Boot, besser gesagt in einem Bivouac… Nun ist es ja so, dass einem bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Wasser und eine größere Menge von Flüssigkeit in der Regel abgenommen wird was mich dazu veranlasst hat, natürlich nichts mitzunehmen in der Hoffnung, man kriegt im Flieger ja was. Dem war auch so, zumindest auf dem Flug nach Casablanca. Dort angekommen, hatte ich Durst und wir merkten erst mal die Änderung des Klimas, es wurde dort nämlich deutlich wärmer. Ich wollte mir hier im Transit Wasser kaufen, aber da war die Schlange so groß, dass ich den Flieger nach Ouarzazat verpasst hätte. Also hoffte ich erneut im Flieger was zu bekommen. Dem war nicht so, denn der Flug nach Ouarzazat dauerte gerade mal 40 Minuten und in der Zeit wird nichts serviert.
Die Einreise in Marokko war eine Katastrophe, denn da standen wir knapp 1,5 Stunden am Schalter und warteten, der Sicherheitsbeamte dort hatte es nicht eilig. Er musste die Schicht rum kriegen und ob er nun schnell oder langsam arbeitet, interessierte hier keinen, zudem um die Zeit kaum eine Maschine dort landet. Wir holten gerädert unser Gepäck, schlenderten zum Bus und fuhren zum Hotel/Absteige, eigentlich nur einem Dach über dem Kopf genannt „La Gazelle“ Nicht in meinen kühnsten Träumen habe ich sowas je gesehen oder erlebt. An der Rezeption angelangt, dauerte das erneut denn der eine Kerl der dort saß, ließ jeden einzeln einen Aufnahmezettel ausfüllen mit Ausweisnummer usw. Dann fanden sich Zimmerkollegen zusammen um ein paar Stunden zu pennen, bis es um 6:30 Uhr morgens zum Aufstehen und Frühstücken war. Wir hatten jetzt 02:00 Uhr morgens, die Zeitumstellung tat ihr Übriges dazu. Als sich auf dem Unterarm meines Kollegen eine Fliege herumtrieb, veranlasste das den Rezeptionisten der nur Französisch oder Arabisch sprach dazu, uns fast mit seinem Spray gegen Moskitos zu vergiften. Dann fragte ich nach Wasser und lernte zum ersten Mal kennen, wie kostbar das hier ist und wie nicht selbstverständlich das hier ist welches zu bekommen. Der Kerl meinte „10 Dirham!“ Ich fragte ob das auch in Euro ginge und er lehnte ab. Ich fragte ob er wechseln würde, er lehnte es ab. Zum Glück hatte ein Kollege 10 Dirham dabei und wir teilten uns zu viert eine Flasche Wasser, von der jeder einmal trinken durfte, trinken und nicht saufen!!! Dann zeigte man uns unser Zimmer, eine Abstellkammer würde es besser treffen.
Ich schaute mir das Bett an, bin ja nicht zimperlich aber das Kissen hatte allerlei Farben, die Decke war voller Staub und ich wollte gar nicht erst darunter schauen was es da zu finden gab. Mein Zimmerkollege Frank fragte ob es hier Schlangen gäbe – der Depp. Dann musste ich das noch auf Französisch übersetzen und ich bat ihn das zu unterlassen und uns jetzt einfach hinzulegen, die Anreise wird noch hart genug. Wir waren uns allerdings einig, dass wir unseren Schlafsack dem Bett vorzogen und weil der Boden noch schlimmer aussah, legten wir uns eingemummelt in den Sack auf das Bett und pennten die paar Stunden die wir noch hatten relativ gut. Das Frühstück bestand zumindest aus einem Glas Saft und Kaffee ohne Milch, Marmeladebrötchen und es war ok, nur Wasser suchte man hier weiterhin vergebens und Dirham hatte keiner mehr von uns. Frank freute sich noch weil er im Koffer Wasser gebunkert hatte, was man ihm aber aus diesem entfernte – Sicherheitsbestimmung….
Nun ging es weiter ab in die Wüste mit dem Bus, 6 Stunden Fahrt mit Pipipause und Lunchpaket und endlich einer Flasche Wasser!!! 1,5l für die Fahrzeit und im Bivouac gab es bis zum Abend auch nichts, aber Lahcen mein treuer Begleiter hatte Wasser und wohnte ja nicht weit von hier in Zagora.
Angekommen in der Bivouacstadt, richteten wir uns in unserem First Class Hotel erst einmal ein J Es fanden sich die Zeltkollegen zusammen die von der Organisation so zugeteilt wurden wie die das für gut empfanden. Ich war mit Lahcen zusammen im Zelt und das war eine Bereicherung für alle denn mit dem 10fachen Gewinner und Champ des Landes zusammen in einem Zelt zu pennen, das ist schon was Besonderes. Die Stimmung war interessant denn jeder war mit sich, seinem Sack und seinen Sachen beschäftigt, packte hin und her, geredet wurde erst mal kaum. Fragen wurden gestellt wie machst du dies und wie machst du das, ich sprach mit Lahcen ein paar Dinge durch, gab ihm seine Sponsorklamotten die wir von Compressports bekommen hatten, ich sortierte meine ebenso und dann ging es bald zum Abendessen, denn 2 Abende wurden wir ja verpflegt. Heute ging es darum, sich einzuleben, sich zu überlegen wie man in die Wüste gehen würde, was mit und was nicht mit darf und soll und sich mit dem Klima und den Bedingungen dort vertraut zu machen.
Der Folgetag ging relativ schnell rum denn nun mussten wir die Kontrollen über uns ergehen lassen:
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Den Rucksack prüfen und wiegen lassen,
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Die Dokumente abgeben, also das Medical Certificate und EKG, den Pass vorlegen,
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Sich die Sicherheitsbestimmungen anhören, Umgang mit dem GPS-Gerät das uns überwacht und im Notfall das Leben retten soll, Ausgabe der Startnummern, Salztabletten und Tipps der Ärzte wie man diese nehmen muss und
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Natürlich die Abgabe von all dem, was man für den Lauf und die kommenden Tage nicht mehr braucht. Alles bis auf den Rucksack wird nun abgegeben und man muss nochmal ganz genau überlegen ob man auch an alles gedacht hat. Denn wenn das Zeug abgegeben wurde, dann ist es weg und dann hast du eben nur noch deinen Kram und sonst nichts weiter.
Die Bequemlichkeit und die Meckerei verlernst du hier ganz schnell. Ich bin eh keiner der meckert aber dir wird auch schnell klar dass das nichts bringen würde. Es bläst der Wind und du hast Sand in den Augen und auch sonst überall, Das Bivouac droht zusammenzufallen, das alles interessiert die Organisation nicht. Du bist jetzt auf dich alleine gestellt, musst mit dir, deinen Kammeraden, den Bedingungen klar kommen und das ohne fremde Hilfe von außen und du kannst nicht mal eben sagen ich will hier raus. Du musst los lassen, dein bekanntes Leben für diese Zeit ablegen, das erleichtert dir die Sache ungemein. Alles was du jetzt tun musst, ist hier jeden Tag durchzuhalten. Du musst die Etappen schaffen, du darfst nicht an das Fernziel denken den MDS zu schaffen, noch nicht. Erst einmal denkst du genau daran, Tag für Tag zu schaffen. Morgen ist Etappe 1 und es geht darum, diese zu absolvieren, sich auf sein Abendessen und die Zeltstadt zu freuen und dankbar dafür zu sein, das so vorfinden zu dürfen. Dein Essen, deinen Schlafplatz, nach einem harten Tag und alles andere ist Nebensache. Was du sonst im Leben bist oder daheim läuft, kannst du hier weder beeinflussen, ändern, noch muss es dich jetzt interessieren. Wichtig ist nur, nach erfolgreicher Etappe in der Zeltstadt anzukommen und sich dort ausruhen zu dürfen bis die Folgeetappe losgeht.
Etappe 1 31km – der härteste Geburtstag meines Lebens aber einer der Schönsten!
Der Morgen begann relativ früh und hier endet der Morgen oder Abend nicht mit dem Wecker wie daheim, sondern Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bestimmen hier den Tagesablauf. Gegen 5:00 Uhr morgens fing ich also an meinen Kram zu packen und mich für den Start vorzubereiten, zu frühstücken, mich anzuziehen, die Morgentoilette abzuschließen und an den Startplatz zu marschieren. Einer unserer Zeltkollegen hatte einen Topfenkuchen dabei und den schenkten mir die Jungs zum Geburtstag, verzierten ihn mit Gummibärchen, mit denen sie die Zahl 35 darauf machten. Ich freute mich unsagbar darüber, teilte den Kuchen in 7 Teile und wir aßen Kuchen und freuten uns.
„jalla, jalla!!!“ Hörten wir und schon kamen Arbeiter wie Ameisen und rissen die Zeltstadt über unseren Köpfen nieder. Es war ihnen dabei egal ob etwas unter der Decke lag die über unserem Kopf weggerissen wurde oder nicht, jeder sicherte sein Zeug und wir saßen nun halb nackt auf dem alten Teppich, den man uns erst mal gelassen hatte damit wir nicht völlig auf dem Boden hocken mussten und aßen weiter unser Frühstück, packten unsere Sachen.
Nachdem dann der Startschuss gefallen war, musste ich mich erst einmal mit Hitze und Bodenbeschaffenheit auseinandersetzen und die Hitze war unsagbar, das schon um 9:00 Uhr morgens. Man stelle sich dabei vor dass wir den wohl grünsten Marathon des Sables der Geschichte hatten denn es hatte zuvor viel geregnet und die Wüste blühte zum Teil auf. Es war heiß aber es hätte noch heißer sein können aber mir reichte es. Zudem am Tag zuvor lange Stunden Wartezeit in der Sonne wegen der Kontrollen, du musst lernen anders zu trinken hier und ich hatte tierische Kopfschmerzen. Bis Checkpoint 1 hat alles ganz gut geklappt und es ging weiter, durch unwegsames Gelände, Sand und Steine. Ich versuchte mich an die Angaben der Ärzte mit Salztabletten und Trinken zu halten aber es sagte mir nicht wirklich zu. Ich hatte wie einen Ballon im Bauch und ich fühlte mich nicht gut, hatte Angst das zu schaffen und dann stand mir noch so viel bevor. Ich fragte mich wirklich wie ich das überhaupt schaffen sollte aber Lahcen meinte nur „inshallah“ So Gott will…. Immer inshallah….
CP2 war es dann endgültig um mich geschehen, es ging mir nicht gut und ich befürchtete hier abbrechen zu müssen. Mir war übel, schwindelig, ich hatte Kopfweh und musste mich ins Pausenzelt setzen damit ich wenigstens erst mal im kostbaren Schatten war den man in der Wüste schwer bis gar nicht findet. Eine erfahrene Kollegin fragte mich was mein Problem sei und ich berichtete ihr brav. Sie sagte mir ich solle Salz nehmen, essen und trinken und auf alle drei Dinge hatte ich keine Lust. Sie sagte mir aber es müsse sein und ich dachte mir, wenn ich schon sowieso kotzen müsste dann wäre es doch egal den Versuch zu riskieren und vielleicht doch weiterlaufen zu können. Ich tat wie mir geheißen und es funktionierte tatsächlich. Ich lernte in der Etappe folgendes:
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Die Einnahme der Salztabletten wie empfohlen war so nicht gut für mich, es musste weniger werden und Lahcen würde das für mich überprüfen und mir sagen was wann wie zu tun sei, denn er ist der Sohn der Wüste und wenn er es nicht weiß dann weiß es keiner.
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Ich musste lernen mehr auf meinen Körper zu hören. Zwar tue ich das immer aber hier muss man sich erst einmal mit Klima, Trinkverhalten, körperlicher Umstellung und der Belastung hier in der Sahara auseinandersetzen und sich eingewöhnen. Dazu gehört eben auch das kontinuierliche Essen und Trinken in kleinem Maße und damit rechtzeitig anzufangen aber auch nicht zu viel und nicht zu rechtzeitig und man musste rausfinden was gut tut.
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Bananenchips, Datteln, Nüsse, Studentenfutter funktionierten bei mir gut als Zwischenmahlzeit und der Körper sagt dir schon auf was er Lust hat. Weniger gut war die Belohnung mit getrocknetem Käse, denn der schmeckte wie Kräcker und brachte mir nichts, zudem hatte ich keinen Appetit darauf. Trockenfleisch war hervorragend und der ein oder andere Riegel auch, die Weizenriegel von Treck´N Eat sagten mir nicht zu, stopften zwar, waren nicht so süß, schmeckten aber nicht. Die von Ultrasports jedoch schmeckten sehr gut
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Kann ich am Rucksack was optimieren, was schmeiße ich heute noch raus? Jede Flasche mit Ultrabuffer zu füllen stellte sich als schlecht heraus. Eine Flasche mit Wasser, eine mit Ultrabuffer und vor allem die richtige Kombination mit reinem Wasser und den Salztabletten wohl dosiert, war hier weit wichtiger als die ständige Verwendung von Energiegetränken. In der Wüste geht es ohne Salztabletten nicht, es ist nicht wie in Deutschland. Du verlierst so viel Salz durch das du es ausschwitzt und durch das Trinken ausschwämmst, dass du es zuführen musst, damit der Körper das Wasser überhaupt aufnehmen kann und nicht einfach durchlaufen lässt. Jetzt sollte man noch wissen, dass der Körper ohnehin nur eine gewisse Menge an Wasser pro Stunde aufnehmen und verarbeiten kann. Saufen wie eine Kuh bringt also wenig, kleine Schlucke aber kontinuierlich getan, bringt hier weit mehr.
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Essen also bereits ab CP1, nur 1 Salztablette am Start und dann pro Stunde bzw. Flasche eine weitere und mal eine zwischendurch bei harten Passagen, alle 5-10min konsequent einen Schluck aus der Flasche nehmen und gern mal einen mehr aber nicht saufen, das bringt dich hier weiter. Wie genau man hiermit verfährt, muss ein Stück weit jeder für sich selbst herausfinden weil einfach jeder Körper verschieden tickt. Ich will auch nicht die Doctrotters verteufeln denn auch sie geben nur Richtwerte. Fakt ist: Du machst hier ein harsches Rennen, mit harschen Bedingungen und du musst für dich lernen wie du damit zurecht kommst und was dir gut tut und was nicht. Weder meine Tipps hier sind hier Maßstab noch die der Doctrotters. Meine Tipps hier gelten für MICH und können anderen helfen, es kann aber auch sein, dass ein anderer Körper das anders verkraftet. Das ist ja auch das Interessante! Und noch interessanter ist, dass du bei jedem Wüstenlauf etwas anders reagierst. Mal schwellen deine Füße mehr, mal weniger an, mal funktioniert das gut, das andere Mal funktioniert es nicht usw. Auf einem Ultrarennen kann einfach so viel passieren – was willst du tun wenn du Fieber bekommst, abbrechen musst, oder eine große Blase hast mit der du dir die Frage stellen musst ob du weiterlaufen kannst oder nicht?? Das ist die Spannung, die Dinge die unberechenbar sind, das ist der MDS….
Mit diesen Erkenntnissen erreichte ich ziemlich fertig, dennoch glücklich mein erstes Etappenziel, winkte in die Webcam und begab mich zum Bivouac. Diese Bivouacs kann man kaum als Zelt bezeichnen, es war eine Decke gespannt über 4 Pfosten mit einer Decke darunter dass man nicht ganz auf den harten Steinen oder Dornen liegen musste und diente lediglich dazu die Sonne etwas abzuhalten um im Schatten zu sein, was auch gut funktionierte. Der Wind konnte natürlich von vorn und hinten durchblasen und das tat er fast immer. Mit ihm kam Sand und das fühlte sich an als ob dir ein Kind mit einer kleinen Sandschaufel ständig Sand ins Gesicht wirft. Dem kannst du aber sagen damit aufzuhören, dem Wind nicht. Daran musste man sich gewöhnen, das war normal, ein ruhiges Zimmer gibt es hier nicht. Wenn das Bivouac zusammenklappt, dann musst du es eben wieder aufstellen. In der Regel stand es ja aber es konnte bei starkem Wind schon vorkommen dass was zusammenkrachte.
06.04.2015 Etappe 2 36km – ich komme in der Wüste an
Ich fühlte mich bei Etappe 2 wirklich gut, es war die beste Etappe von allen! Heute standen schwere Berge auf dem Programm beim heißesten Tag der Woche, bis knapp an die 51 Grad, teilweise windstill. Die Berge waren wie die Zugspitze so schwer und steil und bestanden aus Sand und Steinkombination, oft sogar mit Seilen gesichert. Der Vorteil wenn du den Berg erklommen hast, es bläst dir eine nette Briese um die Ohren und die tut wirklich gut. Ich lernte zu trinken und zu essen hier in der Sahara. Ich konnte sogar ohne Uhr konsequent trinken, benutzte sie aber als Hilfestellung. Immer wenn mein Körper mir sagte ich solle doch ans Trinken denken, blickte ich auf die Uhr und merkte, dass ich wie von selbst, rhythmisch angetrieben dies im 5-10 Minutentakt verlangte und durchführte. Hiermit vermied ich Durst. Zum Frühstück nahm ich schon immer ca. 1,5l Wasser zu mir in Form von Müsli und dem Ultrasports Ultrastarter. Ab dann trank ich vom Start und kurz davor immer in Schlucken und hatte so nie Durst, nicht einmal das Gefühl das Wasser nicht mehr aufnehmen zu wollen oder einen Blähbauch zu haben und nahm kontinuierlich in kleinen Dosen Salz zu mir, meist kurz vor oder am Checkpoint, je nachdem wie lange es dauerte – geschätzt so alle 1,5h eine Tablette. Nach dem Rennen hörte ich damit auf, 4 Tabletten nach 4h Laufen pro Flasche wie von den Docs empfohlen setzte ich nie in die Tat um, Lahcen empfahl mir stets eine zu nehmen. Wenn die Leistung etwas einbrach, 1x Salz, etwas essen, locker weiterlaufen. Viele Einbrüche konnte man aber eben durch diese Verhaltensweise vermeiden´, eben wie oben beschrieben kontinuierlich und in kleinen Dosen sich Nahrung, Salz und Wasser zuzuführen.
Im Zelt angekommen, wird sofort das Lager geprüft, Decke weg, kleine Steine entfernen auf denen man später nicht liegen will, Essen kochen mit Esbit oder gesammeltem Holz, Füße prüfen und aus Schuhen und Socken raus, nachtfertig machen und sich regenerieren. Diese fiesen kleinen Dornen sind auch überall und man muss sie entfernen von Decke, Schuhen – manchmal auch von sich selbst J Vielleicht mal die Zeltnachbarn besuchen und sich austauschen, sich auf die Mailpost freuen die verteilt wurde und sich seine Wasserration für den Folgetag besorgen. Das Wasser reichte in der Regel ab dem Start jetzt immer und auch zum Abendessen das man an den Ankunftstagen ja noch bekam bis zum Renntag, wurde stets genug Wasser serviert um zu trinken zu haben. Allerdings hatte man kein Wasser zur Verschwendung zur Verfügung! Also mal eben eine Flasche über sich auskippen oder Wäsche damit zu waschen war nicht möglich oder es fehlte dir eben beim Trinken. Gut, auch hier kamen einige Leute mit weniger Wasser zurecht und somit konnten sie dann mal Strümpfe sauber machen oder sonst was damit anstellen. Ich trank und kochte lieber mit meinem Wasser und hatte selten an den CPs mal Wasser für meinen Kopf oder Körper zur Verfügung um mich zu kühlen damit. Wenn andere Läufer Wasser stehengelassen haben, habe ich mir das genommen um mich damit zu kühlen oder die Kappe nass zu machen usw.
Dann gab es am heutigen Tag noch Interviews mit Lahcen und mir, denn dass er mich begleitet, ist hierzulande natürlich ein Mega Spektakel.
07.04.2015 Etappe 3 31km und es geht weiter…
Eigentlich ging das Gerücht durchs Zeltlager dass die heutige Etappe relativ einfach sein sollte mit Blick auf morgen aber… Es war wieder schwer, Dünen, Sand, Dünen, Steine, Dünen, Sandberge usw. Heiß, schwer aber auch schön. Ich meine was haben wir uns auch hier bitte vorgestellt? Wir sind hier in der Sahara und die wird nicht für uns umgestaltet und wenn wir ehrlich sind, das wollen wir doch auch gar nicht!! Sonst kann man auch auf einem ausgebautem Waldweg laufen. Wenn du in der Wüste laufen willst, dann akzeptiere die Wüste bitte auch so wie sie ist!! Alle hoffen wir nun dass wir die schwere 4. Etappe überstehen können. Es ist die längste Etappe in der Geschichte des MDS mit 91km und sie soll noch dazu technisch nicht einfach sein…. Diese Etappe wurde auch von einem schweren Moment überschattet, wir würden nun nicht mehr 7 Leute im Zelt sein, Daniel scheidet aus. Er war einfach zu langsam, erreichte den CP nicht zur geforderten Zeit und somit auch das Ziel nicht, was die Disqualifikation nach sich zog. Es wurde ihm alles abgenommen und er wurde zurück nach Ouarzazat verfrachtet. Nicht schön aber nicht zu ändern. MDS mit wenig oder ohne Training ist einfach nicht empfehlenswert – ganz ehrlich, das ist kein Sonntagsläufchen hier….
08.04.2015 Etappe 4 91,1km – 1 Nacht in der Wüste
Nach der langen Etappe wird niemand mehr Lust haben sich was zu kochen, also werde ich heute zum Frühstück Spaghetti Bolognese essen statt Müsli, das ich mir später oder morgen gönnen werde. Ich war nicht unter den Top 100 und somit starteten wir um 8:30 Uhr morgens was ich sehr begrüßte damit es nicht so heiß war. Patrick Bauer gab wie jeden Morgen eins zum Besten, indem er wie üblich alle Geburtstagskinder dieses Starttags erwähnte, auf die Tücken der Etappe aufmerksam machte und die Mitteilung machte alles Wasser auch auf jeden Fall mitzunehmen was wir an den CPS bekamen. So verzögerte sich der Start wie üblich um 30min, statt um 8:00 Uhr also dann um 8:30 Uhr. Aber warum sollte er sein Verhalten an Etappe 4 ändern, es war ja jeden Tag dasselbe Prozedere.
Verhalten angelaufen aber eben doch im Laufschritt starteten wir die Etappe. In der Wüste wechselst du dich sowieso zwischen Laufen und Marschieren ab, je nach Schwierigkeitsgrad des Untergrundes. Die Elite läuft eigentlich alles aber die leben dort, trainieren dort, das ist eine andere Geschichte. Die Etappe hatte von Anfang bis Ende bis auf wenige Ausnahmen dauernden Gegenwind zu bieten, der uns zwar in der Sonne half diese besser zu verkraften, jedoch auch Kraft kostete gegen ihn anzulaufen. Solange es noch nicht so heiß war mussten wir auf alle Fälle Meter für Meter machen. In der Mittagshitze wird man automatisch langsamer und gegen Abend versuchen wieder anzulaufen. Dass ich im Rahmen des MDS fast einen 24h Lauf machen sollte, das war so nicht geplant aber bei der Distanz und dem harten Gelände kaum anders umsetzbar. Es war von Sanddünen bis Bergen und schwierigen Passagen alles dabei was die Wüste zu bieten hat. Gegen 17:00 Uhr bekam ich mein Knicklicht für den Rucksack und ab 19:00 Uhr sollten die Lichter angemacht werden, zudem die Stirnlampe, sonst Penalty. Ich änderte am Verhalten nichts was das Essen und Trinken anging, hatte so keinen Durst und was nun wichtig ist zu wissen, dieses Verhalten auch nachts beizubehalten!!! Es wird kühler und man braucht weniger, auch weniger Salz ABER man braucht!! Wenn man jetzt nicht trinkt oder zu spät trinkt, kommt man schneller als man das glaubt und möchte in eine Dehydration aus der es so schnell kein Entrinnen gibt. 7 CPs müssen heute erreicht werden und das Wasser muss genau eingeteilt werden. Ich schleppte meist eine 750ml links, eine 750ml rechts und einen Liter quer im Frontpack. Mal blieb was übrig, oft war alles bis zum CP leer. Je nachdem. Wenn ich was übrig hatte, konnte ich mich am CP kühlen, Sachen waschen, besser Reserve als nichts. Lieber schleppe ich 1kg mehr als ich habe kein Wasser aber noch 2km vor mir und die können im Dünenfeld lange, sogar sehr lange werden….
Ein Mitläufer aus Kanada hatte hier weniger Glück. Den lasen wir kurz vorm CP5 auf, es war dunkel und der Kerl lag am Rand einer Düne. Wir lassen natürlich niemanden in der Wüste zurück und wen es hier einem nicht gut geht, hält man an und kümmert sich, Rennen oder nicht, hier geht es um einen Menschen!! Der Kerl war völlig dehydriert und ausgekühlt, hatte keinen Tropfen Wasser mehr bei sich und wir mussten ihn versorgen. Wir schickten andere Läufer mit der Bitte weiter am nächsten CP um Hilfe zu bitten, drückten den SOS Button an seinem GPS-Sener, packten ihn warm in Schlafsack und Rettungsdecke ein, redeten ihm gut zu denn der Kerl war mit den Nerven am Ende und hatte Angst. 30min dauerte es bis das Ärzteteam kam in denen wir mit blinkenden LEDs bei dem Kanadier saßen und versuchten ihm Schluck für Schluck Wasser zuzuführen dass er auch dann letztendlich drin behielt. Erst stieß er ständig auf und kotzte etwas aber dann behielt er es drin und dann kamen auch die Ärzte, bargen den Mann und wir konnten weiter. Auf die Frage hin warum es so lange gedauert hatte bekamen wir die Antwort, dass zu dem Zeitpunkt 3 Leute dehydriert waren. Wir sind hier natürlich nicht in Deutschland und somit sind die auch nicht in 3min hier. Es geht hier um unwegsames Gelände und es muss mit Jeeps gefahren werden, teilweise müssen Berge umfahren werden usw. Ob ein Heli startet oder nicht, bzw. starten kann oder nicht und all das müssen knapp 200 Organisatoren planen und entscheiden wenn der SOS-Notruf eingeht. Was früher die Notrakete war, ist heute der GPS-Peilsender und der hilft auch wenn man sich in der Wüste verläuft. Auch das kam bei der Nachtetappe vor. Driftete jemand zu weit ab, wurde er von der Orga eingesammelt, manche schafften es über Umwege zurück auf die Strecke und schafften es somit eben alleine. Ich hatte langsam keine Lust mehr, keine Kraft mehr und ich war körperlich, mental und moralisch am Ende. Ich wollte nur noch pennen. Wir waren zu diesem Zeitpunkt auch zu dritt denn Loren, die dreimalige Siegerin des MDS begleitete uns. Es ging ihr nicht so gut und sie ging am CP6 raus um zu rasten. Wir rannten zwischen CP6 und 7 einige Passagen die gut laufbar waren und ich hoffte nun auf entspannte und schnelle 8km ab CP7 ins Ziel. Daraus wurde nichts denn diese letzten 8km bestanden meist aus Sanddünen, wenn Dünen hinter Dünen Dünen…. Ich sah oft schon den CP oder auch das Finish und dachte mir, wenn ich das sehe kann es so weit weg nicht sein. Es war in der Regel aber noch ziemlich weit weg und vorallem dann, wenn du eine Düne runterläufst und erst mal keinen CP oder kein Finish mehr siehst und dann geht es wieder die Düne rauf und du siehst erneut den CP oder eben das Finish, aber nicht wie viele Male es noch so weiter geht….. Ich konnte das zumindest nicht sehen, ob ein Sehender das eher sieht, kann sein aber bestimmt nicht nachts. Endlich kam das lang ersehne Ziel und wir freuten uns kurz, tranken den Tee der bei jedem Ziel von SULTAN bereitgestellt wird, für jeden Läufer 1 Becher mit 0,2l ca. mehr gab es nicht aber es war eine Wohltat. Ab zum Bivouac, der Wind peitschte die letzten Kilometer den Sand auf und der fühlte sich wie ein Peeling auf der Haut an. Unser Bivouac war zusammengeklappt und weil keiner von den momentan anwesenden fähig war dieses jetzt aufzubauen, geschweige denn die Lust dazu verspürte, riss man sich die Klamotten und den Sack runter, packte sich warm in den Schlafsack und pennte einfach.
Es war egal ob da Steine lagen, wir notdürftig unter das Bivouac krochen oder nichts mehr zu essen hatten. Wir wollten nur schlafen und fertig. Meist waren es 4 Kammeraden die immer die ersten von uns 7 waren, der Reto, der Manuel und ich und Lahcen. Reto war immer der schnellste, 2. Manuel und dann kam schon ich. Diese lange Etappe konnte man am Stück laufen oder sie unterbrechen, wobei mir ersteres lieber war. Dann konnte ich nämlich den erwünschten Donnerstag ausspannen und musste nicht laufen und eine lange Regeneration bis zum harten Freitag stünde mir bevor was ich besser fand als Pause zu machen und in der Hitze am Donnerstag weiterzulaufen wie es die anderen 2 Kollegen, Henner und Holger, taten. So bestand der Donnerstag für uns meist nur aus 2 Dingen: Essen und Schlafen. Ich konnte zur Abwechslung wirklich mal 4 Stunden am Stück völlig weggetreten und in Ruhe pennen was mir hier sonst nie gelang.
10.04.2015 Etappe 5, 42,2km – der „Highway to hell“ geht weiter….
Unser Patrick wieder auf seinem Lastwagen stehend und zu uns gewandt sprechend mit dem Startprozedere, Geburtstage, Strecke, Ausfälle, und natürlich der Hymne des MDS: „Highway to hell“ von AC DC – ohne die wir einfach nicht starten konnten! Dieses Lied ist ja so verdammt passend und egal ob man es nun hören wollte oder nicht und obwohl ich es auch liebe dieses Lied, es half alles nichts, es kam und kam und kam immer wieder und ich fragte mich ernsthaft wie lange diese Hölle eigentlich jetzt noch andauern sollte. Klar wusste ich es aber ich war einfach noch nicht da…. Das Prozedere vorm Start war jeden Tag dasselbe und schockte keinen mehr: Aufwachen, Morgentoilette, Essen kochen oder auch kalt essen, anziehen, packen, umpacken, Wasser holen, zum Start trotten. Heute waren wir aber glücklicher drauf weil wir wussten dass die lange Etappe hinter uns liegt. Diese verdammte lange Etappe die alles entscheidende…
Nicht dass heute nicht auch noch was hätte passieren können aber 91km sind einfach keine 42km und die Bedingungen sind einfach anders. Ausfallen kannst du im Ultraetappenrennen immer aber diese lange Distanz das ist so ein Ding, wenn du das hast, dann hast du einfach die größte Herausforderung des Rennens hinter dir und zudem über die Hälfte! Denn nach der langen Etappe kommt ja nur noch der Marathon und die Charityetappe und die ist mit 11km nun notfalls spazierbar, zudem nicht mehr in der Rennwertung, muss aber natürlich gelaufen werden und gehört dazu!!! Du hast zudem einen Tag Pause gehabt wenn du dich wie ich nonstop da durchgekämpft hast und wenn du ein guter Ultraläufer bist, dann kannst du schon mit gut gesammelter Kraft neu angreifen.
Zum Frühstück gab es Müsli und gestern habe ich zudem ja 2x Travellunch gehabt und auch mein Müsli vom Morgen, 500g Studentenfutter zur Belohnung. Wir müssen ja für 7 Tage Nahrung haben und die Pflichtkalorien von 2000ckal/Tag erfüllen, was aber nicht heißt, dass ich mich nicht umorganisieren durfte. Mir war klar, dass ich am Endtag, der Charityetappe, sicher nicht Travellunch kochen werde und etwas zu essen brauchte was ich auch so essen konnte. So plante ich mir für diesen Tag 500g Studentenfutter ein und aß das Travellunch für diesen Tag eben am Donnerstag, am Regenerationstag. Müsli war für jeden Tag geplant und so eben auch für den heutigen. Heute wollte ich es einfach nochmal wissen! Marathon….. Da hat man nach 91,1km einfach sich den Arsch noch nicht wund genug gelaufen, muss man eben noch ein Marathönchen dranhängen, vielleicht auch als Entschädigung dafür, am Weiltalmarathon kommenden Sonntag nicht teilnehmen zu können weil man ja nicht zu Hause ist. Wie dem auch sei, der Startschuss fiel nach der üblichen Startprozedur, der Helikopter kreiste über uns, wir winkten, freuten uns und diese Etappe war nun wirklich nicht die härteste, eher eine der leichtesten in diesem Rennen . So konnten wir hier wirklich Gas geben, sofern wir das konnten und wollten.
Ein Highlight auf dieser Etappe war, ein Brunnen mitten in der Wüste, der in der Tat echtes Trinkwasser von ganz tief unten ans Tageslicht mit Hilfe einer Pumpe beförderte! Eine Wahnsinns Konstruktion und ein Wunder und Goldschatz in dieser so trockenen Gegend wo Wasser in keinem Fall selbstverständlich ist. Kühl was das Wasser zudem auch noch und eine wunderbare Erfrischung für Körper und Geist.
2km vor Zieleinlauf kitzelte Lahcen aus mir noch alles heraus was in mir steckte „Bist du ein Athlet??“ ich „ja“ er, „bist du ein Athlet????“, ich „ja!!!!!“ Und dann rannten wir wie der Teufel ins Ziel ein, unter johlenden Rufen der Mitläufer die wir passierten. Im Ziel konnte ich die Tränen nicht mehr halten, die Emotionen waren überwältigend. Patrick Bauer persönlich überreichte mir die Medaille die ich stolz wie Oskar nun um den Hals trug, ihn umarmte, Lahcen dankte, andere beglückwünschte und in die Webcam mit verheulter Stimme stotterte „I am comming home!!!“
Das Interview konnte ich geben, musste mich jedoch erst sammeln und „It´s so amazing, so emotional, so wonderfull“ War meist das Einzige was ich imstande war zu sagen. All die Härte des Rennens, die Flüche, die Frage warum, der Schmerz, das Bangen und Hoffen, all das fällt in einem Moment von dir ab und du freust dich nur noch, freust dich es geschafft zu haben und kannst das Gefühl mit Worten nicht beschreiben. Nun ging es weiter zum Wasser, dem Windbreaker den man uns geschenkt hatte und natürlich zum Zelt! Heute war ich es mit Lahcen, der Zelterste! Am Marathon haben wir nochmal richtig Gas gegeben und der Zelterste waren somit er und ich. Jetzt ist der MDS eigentlich vorbei im Kopf aber es ist eben vorbei wenn es vorbei ist und nicht vorher. So liegt morgen noch die Charityetappe vor uns und heute Abend gibt es noch ein wunderschönes Streichorchester in der Wüste, natürlich von Patrick Bauer extra organisiert und die Siegerehrung. Ich verfolgte beides aus dem Bivouac weil ich einfach zu müde war um mich da draußen hinzustellen und mir das anzuschauen. Es war zudem wirklich frisch unter 10 Grad und natürlich – windig. Ich mummelte mich in meinen Schlafsack, hatte Heimweh, lauschte der Musik und konnte keinen Schlaf finden.
Die letzte Nacht in dieser Hölle, denn so empfand ich es heute wirklich. Mich nervte der Wind, der Sand im Essen, der Sand in den Augen, dem Schlafsack, ich verfluchte es dass der Wind mir ständig Sand ins Gesicht und in unser Bivouac blies, dass wir so hart liegen mussten, ich nicht schlafen konnte und keine Schlafposition fand. Wir waren wirklich körperlich und geistig ausgezehrt und am Ende. Wir wollten mal was anständiges essen, ein Bett, einen Ort ohne Wind und einmal nur schlafen und ja, vielleicht auch mal ein wenig Wasser um sich den Sand abzuspülen und sich mal ein neues Shirt anziehen zu dürfen. Mein Shirt war von weiß zu grau gewechselt, bzw. braun vom Sand und ich freute mich bei der Charityetappe über das neue unbenutzte UNICEF-Shirt das wir alle tragen mussten und auch gern taten.
11.04.2015 Charityetappe und Abschluss des MDS 11km
Wir machten uns wie üblich für den Start fertig, es hatte aber keiner mehr recht Lust. Die Nacht war kalt, laut durch den Abbau der Bühne und der Wind machte seinen Job weiter. Er blies unaufhörlich und er war noch dazu kalt. Wir froren und wollten somit nicht aus dem Sack und uns anziehen. Ich konnte dieses Müsli nicht mehr sehen, aß es, machte mich startklar und trottete zur Charityetappe an den Start. Heute durfte ich noch auf einem Dromedar sitzen, das hat Lahcen arranchiert. Wir starteten heute aus 1. Reihe mit dem Sieger Raschit. Es ging heute nicht mehr darum schnell zu sein, es ging darum miteinander zu laufen und wir mussten die Sache nicht mehr sportlich, sondern locker sehen, aber sie eben machen und eben darauf hatte keiner von uns mehr Lust. Sie beinhaltete noch einmal alles was die Wüste zu bieten hatte, von Dünen über Steine, gut zu laufende Passagen, aber keine steilen Berge mehr. Nun, abgesehen von den steilen Dünen die nicht ohne waren und haben wir heute Morgen noch geflucht über die Kälte, wurde es jetzt wieder, ohne Wind diesmal, unsäglich heiß. Aber dann kam endlich das Ziel, das absolute Finish und es war sonnenklar, dass wir morgen früh weder mit noch ohne Rucksack laufen müssen – es war endlich vorbei! Und übermorgen würde ich wieder heim dürfen, heute zu meiner Claudi zu kommen wäre auch ein Segen für mich gewesen….
Hätte ich was anders gemacht?
Meine grundsätzliche Planung war echt ok. Ich hatte nicht zu viel, sondern genügend Essen dabei und brauchte das auch. Da ich mich nach Etappe 1 für die klügere Variante entschied, immer nur 1 Flasche mit Ultrabuffer zu füllen, brauchte ich davon nicht soviel und konnte pro Etappe 2-3, für die lange Etappe 4-5 Beutelchen abfüllen. Wenn ich da einen zu wenig hätte, würde die Welt nicht untergehen. Denn notfalls reicht mir Salz, Wasser und Nahrung hier völlig aus. Also warf ich einige dieser Drinks weg. Diese Weizenriegel sind gut, aber nicht mein Fall, zudem zerbröselten sie und im Müsli war es ein ungenießbarer Pamp auf den ich verzichten kann. Zum Frühstück den Ultrastarter und den Refresher von Ultrasports nach dem Rennen war eine super Sache, Datteln, Trockenfleisch, die Treck´N Eat Mahlzeiten waren eine gute Wahl, das Müsli mache ich mir zukünftig lieber selbst, packe es ab und nehme meine Faltschüssel mit, da ich das Müsli von Treck´N Eat nicht so toll finde. Die Hauptmahlzeiten waren wie gesagt toll, die Eier von denen – naja, kann man essen, muss man aber nicht, aber da sind die Geschmäcker verschieden. Mein Freund Lahcen hatte sich den Aufwand mit Treck`N Eat gar nicht angetan! Der holte sich Fertignudeln die es abgepackt auch an der Tanke gibt. Das waren kleine Nudeltütchen die er sich ins kochende Wasser gab, umrührte, ziehen ließ und je nach Appetit 2/Tag verzehrte. Sonst hatte er auch Müsli, arbeitete mit einfachen Dingen und nahm sich ein paar Gels und Riegel für die Strecke mit. Datteln und Nüsse sind nur zu empfehlen für mich und das würde ich auch beim nächsten Mal wieder so machen, ich vertrage es recht gut. Die Cashewkerne gesalzen waren gut und dann ein bisschen auf sich hören ob man mehr salziges oder süßes mag. Dann klappt das recht gut. Ich würde sonst nicht viel von dem was ich getan habe ändern, höchstens auch über diese Nudelsache vom Lahcen nachdenken ob sie leichter ist, Platz spart und vorallem Gewicht!!
Die Zehensocken von KNITIDO
Ich war jetzt das erste Mal in der Sahara und ich habe mir sagen lassen, dass es beim nächsten Mal einfach anders sein kann. Diesmal sind z.B. meine Füße nur teilweise angeschwollen bei der langen Etappe und ein bisschen bei den anderen Etappen aber nicht erwähnenswert. Es kann aber sein dass die Füße beim nächsten Mal extremer anschwellen können, drum muss ich mit meinem Feedback hier vorsichtig sein was ich empfehle. Grundsätzlich haben die Zehensocken bei mir einen wunderbaren Dienst geleistet und ich bin nahezu unbeschadet durch den Marathon des Sables gekommen. Meine Frage ist nun ob KNITIDO es schafft, die Socken noch dichter zu weben, sodass eine Atmungsaktivität aber nach wie vor gegeben ist um keinen Hitzestau zu haben. Ist dies nicht der Fall, sind sie aber mit der Erfindung ihrer Trailsocke auf dem richtigen Weg. Ich kann das nur empfehlen! Die Trailsocke von KNITIDO hat das ähnliche Material wie der FALKE RU4 und ist somit schon super für die Wüste geeignet. Der Sand kommt in jede Ritze zwar aber es lässt sich minimieren wenn man gute Gamaschen trägt. Wenn die Gamaschen wie bei mir am 4. Tag aber hinüber sind, hat man ein Problem, dazu gleich mehr. Ich habe jeden Tag meine Füße mit Hirschtalgchreme gepflegt und bin dann in die Zehensocken rein. Abends dann musste ich aus den Socken raus und habe diese vom Sand gesäubert, also auf links drehen und ausschütteln, waschen geht nicht und war auch nicht erforderlich. Außerdem keine neuen Socken und Schuhe verwenden!!! Meine KNITIDO Zehensocken habe ich 120km vorher eingelaufen und vorm MDS die letzten 20km benutzt und danach nicht gewaschen. Halten Sie davon was Sie wollen, ich habe es so gemacht. Ich habe also die benutzten Socken mit in die Sahara genommen und dieses 1 Paar die ganze Woche verwendet aber wie gesagt: Jeden Tag runter damit, Zehen einzeln vom Sand befreien der sich drin vorn sammelt und dann wieder damit laufen. Ich spülte sie nicht durch, dazu hatte ich auch nicht genug Wasser und ich empfand es als unnötig. Die Wüste belastet Mensch und Material, die Zehensocken haben es aber überstanden. Zum Gamaschenproblem: Da diese sich nach Tag 4 nicht mehr aufmachen ließen und kaputt waren, musste ich ohne sie weiterlaufen. Jetzt hatte ich das Problem dass ungehindert Sand in den Schuh eindringen konnte und das so viel, dass es teilweise unmöglich war damit noch weiterlaufen zu können. Das hatte zur Folge, dass sich sowohl Schuh als auch Zehensocken mit Sand füllten. Jetzt konnte man den Schuh zwar auskippen, die Zehensocken aber mit dem Prozedere zu reinigen wie ich das jeden Abend tat wo ich aber auch entsprechend Zeit dazu hatte, war während des Rennens definitiv zu aufwendig! Vom Aufwand abgesehen, schwollen die Füße ja während der Belastung an, was es einem nicht mehr möglich gemacht hätte, die Zehensocken nach dem Ausziehen wieder anzuziehen und wenn, dann nur mit erheblich viel Aufwand. Somit musste ich also den Lauf ohne Socken mit Schuhen fortsetzen. Wäre hier aber das Material Sanddurchlässiger, würde es wahrscheinlich scheuern und die Zehensocken würden somit nichts mehr bringen. Ich denke hier muss man klar sagen, dass KNITIDO die richtige Socke entwickelt hat und diese sicher so bleiben kann, man aber anständige Gamaschen haben sollte. Wenn KNITIDO diese produzieren will, gehe ich näher darauf ein, ansonsten bleibt mir hier nur zu sagen, die Dinger von einem Profi anbringen zu lassen und die Gamasche nicht nur zu kleben sondern annähen zu lassen. Entweder nimmt man sich dann Ersatzgamaschen mit oder man hat eben das oben beschriebene Problem.
Wird der Sand in den einzelnen Zehen mehr, ist der Komfort dahin und man verletzt sich. Ich empfehle hier also auf jeden Fall, eben auch wegen der Problematik dass die Füße anschwellen können, sich ein paar normale Socken mitzunehmen die man kennt. Bei mir war das die Falke Ru4 Socke, die kenne ich und sie diente mir als Reserve wenn mit der Zehensocke etwas nicht passte. Ich kann hier nicht Reservegamaschen und nur KNITIDO empfehlen weil ich aus eigner Erfahrung nicht weiß ob ich mit extrem geschwollenen Füßen noch in die Zehensocken hineingekommen wäre. Hier könnte man die Variante versuchen, die Socke nie auszuziehen während des gesamten Rennens aber das könnte wiederum den Füßen schaden und müsste getestet werden ob es ein Problem darstellt. Meine Füße schwollen nur leicht an, waren am nächsten Tag aber wieder relativ normal, sodass ich locker in meine KNITIDO reinkam. Ich bräuchte hier eine weitere Teilnahme am MDS oder einem anderen Wüstenrennen um das herauszufinden, wenn bei mir die Füße mehr anschwellen sollten. Ich würde dann versuchen die Socke niemals auszuziehen, oder KNITIDO kann sie so stretchfähig bauen dass es auch mit geschwollenen Zehen kein Problem ist.
Ich bin aber gern bereit, mich von KNITIDO auf eben solche Rennen schicken zu lassen um dies weiter testen zu können, finde sie sind mit ihrer Entwicklung der Zehensocke Trail hier auf dem richtigen Weg.
Fazit für das tolle Erlebnis
Ich habe es verflucht, ich war bedrückt, hatte Heimweh, ebenso habe ich die ganze Sache geliebt und bin traurig darüber dass es doch schon vorbei ist. Du bereitest dich ewig vor und dann ist es endlich da und so schnell vorüber. Es ist dann, als würde man in ein tiefes schwarzes Loch fallen wo man sich plötzlich fragt: „und was kommt jetzt??“ Ich kann heute sagen ich bin froh wieder hier zu sein und meine Freunde und Familie wieder zu haben, vermisse aber meine neuen Freunde aus der Wüste. Ich bin ohnehin kein verschwenderischer Mensch aber durch das was ich da erlebt habe, weiß ich Dinge noch mehr zu schätzen. Lahcen hat mir viel beigebracht. Wie man Feuer macht, Feuerholz in der Wüste finden kann und sogar wie man sich mit einem Stein den Hintern abwischen kann. Ich lernte klares Wasser zu schätzen, genoss das Wesentliche im Leben. Was braucht man mehr als gute Gesellschaft, einen Partner bzw. eine Partnerin an seiner Seite, Essen, Trinken, Schlafen und nettes Beisammensein? Wer braucht extrem viel Technik oder ist ein bequemes Bett wirklich immer besser? Liegen und sitzen wir nicht sogar verkehrt in unserem Alltag? Wenn ich mich zurückerinnere und mir klar mache als ich das Hotel betrat, mal frisch geduscht ohne Sand in den Augen auf dem neuen Bett lag und ich mir ernsthaft die Frage stellte „bist du jetzt glücklicher?“ Vielleicht etwas zufriedener aber nicht glücklicher. Das Leben in der Zeltstadt hatte auch was für sich und ich muss sagen, ich will wieder dort starten. Problematisch ist der Kostenpunkt des Rennens aber wie schon gesagt, so sehr ich das Ganze verflucht habe manchmal und mir gedacht habe ich komme nie wieder hier raus, so sehr fielen diese Gedanken im Ziel von mir ab und schlugen in reine Freude um. Und so hart die Strapazen auch waren, so schön war es doch. Nennt mir außerdem einen Ultra bei dem es nicht so ist, dass man sich mal fragt „warum mache ich das?“ oder man sich die Aussage nicht verkneifen kann „nie wieder mache ich sowas!“ Ein internationales Spektakel wo du Leute weltweit kennenlernen kannst, eine wunderbare Organisation hast und eine atemberaubende Natur erlebst, das ist für mich der Marathon des Sables. Ich würde es wieder tun wenn ich eine Möglichkeit dazu sehe. 2 Probleme stehen dem Ganzen entgegen: Preis und Guide. Ich darf ohne Guide nicht starten, obwohl ich das hinbekäme ganz sicher! Ich kann hier immer wem folgen, auch wenn ein Mitläufer nie verkehrt ist und mit Lahcen sogar eine Lebenserfahrung gewesen ist. Und der Preis – naja, spricht für sich selbst. Ein auch wesentliches Problem ist für mich: Wenn du einmal so etwas gemacht hast, interessieren dich Dinge darunter nicht mehr so recht. Das ist jetzt nicht überheblich zu sehen aber wenn du ein Projekt wie den MDS gemacht hast, wo du dich um alles selbst kümmerst bis auf die Wasserverteilung, dann reizt dich ein wohl umsorgter 70km Lauf hier in der Region einfach nicht mehr so wie vorher oder wo du den zum ersten Mal gemacht hast. Die Naturläufe haben mich immer schon fasziniert aber momentan ist es für mich fast so, dass mich Rennsteig und Co nicht mehr so ansprechen wie vorher und dass ich fast schon das Empfinden habe, jetzt schon für 2016 vorzusorgen und lieber andere Läufe dafür nicht mache nur um das erleben zu dürfen. Und es gibt da so vieles in der Richtung. Dumm nur dass ich mit meiner Behinderung nicht alleine entscheiden kann was ich mache und was nicht. Einen Begleitläufer zu finden ist schwer und einem mit dem es problemlos läuft sowieso. ABER – es gibt immer einen Weg!!!
Hier geht´s zu meiner Marathon des Sables 2015 Audiodokumentation